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Dupilumab

Antikörper mit Blockbuster-Potenzial

Nach vielen Jahren ohne bedeutenden Fortschritt in der Behandlung der Neurodermitis kam Ende 2017 mit Dupilumab (Dupixent®) eine neue Option für die systemische Therapie dieser Erkrankung in den Handel. Im Vorjahr räumte der innovative Arzneistoff den 24. PZ-Innovationspreis ab. Dupilumab hat zudem das Potenzial, bei einer Reihe anderer Erkrankungen ebenfalls eine Zulassung zu bekommen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 28.05.2019  12:04 Uhr

Die Neurodermitis wird auch als atopische Dermatitis bezeichnet und ist eine nicht ansteckende, immunvermittelte, chronische beziehungsweise chronisch-rezidivierende entzündliche Haut­erkrankung. Die Lebensqualität der Patienten ist durch den Juckreiz­ und die Sichtbarkeit der betroffenen Stellen oft eingeschränkt. Gemäß der aktuellen Leitlinie wird die atopische Dermatitis in vier Stufen behandelt. Die vierte Stufe ist durch eine systemische Therapie definiert. Dafür war in Deutschland viele Jahre lang nur das Immunsuppressivum Ciclosporin A zugelassen.

Dupilumab ist eine neue Behandlungsoption bei erwachsenen Patienten im mittelschweren bis schweren Krankheitsstadium, die für eine systemische Therapie in Betracht kommen. Es ist der erste Antikörper in dieser Indikation. Er blockiert die α-Untereinheit des Interleukin (IL)-4-Rezeptors, die ­sowohl Teil des IL-4- als auch des IL-13-­Rezeptors ist. Deshalb werden durch Dupilumab sowohl der IL-4- als auch der IL-13-Signalweg gehemmt.

Nach derzeitigem Kenntnisstand nehmen die beiden proinflammatorischen Interleukine IL-4 und IL-13 eine Schlüsselrolle in der Pathophysiologie der Erkrankung ein. So wurden unter anderem Polymorphismen bei Genen für IL-4 und IL-13 gefunden, die mit einem erhöhten Risiko für eine Neurodermitis-Erkrankung assoziiert werden konnten. Zudem korreliert bei Neurodermitis-Patienten die Expression von IL-4 und IL-13 mit der Aktivität der Erkrankung. Deshalb sind hohe Spiegel der Zytokine meistens während eines Krankheitsschubes zu finden. Die gleichzeitige Blockade von IL-4 und IL-13 ist deshalb ein geeignetes Target, um die Symptome der Neurodermitis zu bekämpfen. Die Zulassungsstudien belegen zum Beispiel, dass der Antikörper den Juckreiz lindert und das Hautbild der Patienten verbessert.

Dupilumab ist in der Erhaltungsphase alle zwei Wochen subkutan zu injizieren. Momentan darf die Substanz nur bei erwachsenen Neurodermitis-Patienten zum Einsatz kommen. Eine Ausweitung des Anwendungsgebietes ist aber gut möglich. In den USA darf der Antikörper bereits bei Jugendlichen ab zwölf Jahren zur Neurodermitis-­Behandlung angewendet werden. Auch die Verwendung im pädiatrischen Bereich strebt der Hersteller an.

Zudem sieht es ganz danach aus, dass Dupilumab ein Blockbuster mit Zulassungen in vielen weiteren Indikationen werden kann. Erst kürzlich erteilte die Europäische Arzneimittel­behörde EMA dem Antikörper die Zulassung als Add-on-Therapie in der Indikation schweres Asthma mit einer Entzündung vom Typ 2 bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Dupilumab könnte zudem eine Indikation für die schwer kontrollierbare chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen erhalten. In den USA wurde bereits ein Zulassungsantrag für dieses Einsatz­gebiet eingereicht. Auch im Bereich eosino­phile Ösophagitis sowie Lebensmittel- und Pollenallergien laufen klinische Studien. Bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ist eine Studie in Planung.

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