»Das kritischste sind die Carbapenem-Resistenzen von Klebsiellen«, erklärte Eckmanns. Die Inzidenz von Blutstrominfektionen mit Carbapenem-resistenten Klebsiella pneumoniae soll bis 2030 um 2 Prozent im Vergleich zu 2019 reduziert werden. Allerdings steigen die Inzidenzen von Blutstrominfektionen seit 2020. Mit einer Zunahme um 65 Prozent seit 2019 lagen die Inzidenzen demnach weit schlechter als die Zielvorgaben.
Mit weniger als einem Fall pro 100.000 Einwohnern bleibt die Inzidenz laut RKI insgesamt gering. »Trotzdem finde ich, ist das die kritischste, weil diese Infektionen dann wirklich nicht mehr leicht zu behandeln sind. Da haben wir nicht mehr viele Optionen«, so Eckmanns. Klebsiella pneumoniae löst häufig Krankenhausinfektionen aus und kann zur Sepsis führen.
Laut einer Studie eines Teams des RKI und der Universität Washington vom August 2025 starben im Jahr 2019 rund 45.700 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit antibiotikaresistenten Erregern. Nicht immer war dabei die Resistenz die direkte Ursache.
Besonders häufig führten Blutstrominfektionen sowie Atemwegs- und Bauchrauminfektionen zum Tod. Rund 9600 dieser Menschen sind laut RKI jedoch unmittelbar aufgrund der Resistenz des Erregers gestorben. Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der 2019 in Deutschland verstorbenen Menschen lag laut Statistischem Bundesamt bei 939.500 Menschen.