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Diskussion zum Pharmapaket

Antibiotika müssen EU-weit verschreibungspflichtig werden

Die EU verstärkt ihren Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Neben der Voucher-Lösung sind im EU-Pharmapaket, das morgen auf der Agenda des EU-Parlaments steht, noch weitere Schritte geplant. Der EU-Politiker Peter Liese stellte beim heutigen Pressegespräch klar, dass dringender Handlungsbedarf bestehe.
Jennifer Evans
09.04.2024  14:30 Uhr

Voucher-Lösung könnte Gamechanger werden

Mit der Reform ist nun vorgesehen, dass Unternehmen, die ein neues Antibiotikum auf den Markt bringen, einen Gutschein erhalten. Diesen kann es behalten oder weiterverkaufen. »Das heißt, das Antibiotikum wird zwar nur in kleiner Stückzahl verkauft, aber andere Medikamente, die in größerer Stückzahl verkauft werden können, erhalten dann, wenn die Firma diesen Gutschein verkauft, ein Jahr länger Marktexklusivität«, erläuterte Liese das Konzept.

Werde das neue Antibiotikum vor Ablauf des zusätzlichen Schutzjahrs wieder vom Markt genommen , verfalle der Gutschein. Vonseiten der Mitgliedstaaten hatte es viel Gegenwind gegeben. Aber: »All die Kritiker hatten kein überzeugendes Alternativkonzept«, hob Liese hervor. So könne das pharmazeutische Unternehmen zumindest durch die Antibiotikaentwicklung Geld verdienen, auch wenn das Präparat zunächst nur als Reserveantibiotikum zum Einsatz komme.

Nach Angaben des EU-Politikers ist die Rückmeldung der Pharmakonzerne zu der Voucher-Lösung »durchaus positiv«. Sie schätzen sogar, es könne ein Gamechanger werden. Die Kassen träten dagegen naturgemäß auf die Bremse. Doch Liese sieht erst einmal keine Mehrbelastung für das Gesundheitssystem, zumal die Zeitspanne der Marktexklusivität ja künftig reduziert werden soll. »Das müsste sich in etwa ausgleichen.«

Mehr Anreize für neue Mittel

Die Reform sieht vor, den Unterlagenschutz von derzeit acht Jahren auf 7,5 Jahre zu verkürzen. Ausnahmen bilden Arzneimittel gegen Erkrankung, für die es noch keine Therapie gibt. Sie erhalten ein zusätzliches Jahr. Gänzlich neue Mittel sollen generell mehr Anreize erhalten als sogenannte »Me-too- Präparate«, die gegen Leiden wirken, für die bereits andere Medikamente auf dem Markt sind.

Professor Volkhard Kempf von der Universitätsklinik Frankfurt schilderte beim heutigen Pressetermin, wie präsent das Problem von Todesfällen aufgrund antibiotikaresistenter Keime im Klinik-Alltag bereits ist: »Wir beobachten solche Infektionen in allen Altersgruppen und auch bei Personen, die keine Reisen in Länder mit hoher Prävalenz von Antibiotikaresistenzen unternommen haben.« Die Chance an einer solchen Infektion zu sterben, sei »sehr hoch«, betonte er.

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