Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Literaturrecherche

Angst um PubMed

Anfang März 2025 fiel die Recherchedatenbank PubMed für einige Stunden aus. Schnell wurde ein Zusammenhang mit den Kürzungen der Trump-Regierung in den USA vermutet. Über Alternativen bei der Recherche in Deutschland informieren das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, der Gemeinsame Bundesausschuss und Cochrane Deutschland.
AutorKontaktPaulina Kamm
Datum 14.08.2025  14:30 Uhr

Im März dieses Jahres kam es laut Siw Waffenschmidt, Leiterin des Ressorts Informationsmanagement beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), zu einem Schreckensmoment in der Wissenschaft: Für ein Wochenende war die bibliografische Datenbank PubMed (Medline) nicht mehr zugänglich – die Gründe seien noch nicht bekannt, doch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seien seitdem gewarnt.

Zusammen mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und Cochrane Deutschland warnt das IQWiG nun vor den Auswirkungen der finanziellen und personellen Kürzungen in den United States Department of Health and Human Services (HHS)-Behörden auf die Rechercheangebote. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat in diesem Bereich die Mittel stark zusammengestrichen. 

Gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt gab Waffenschmidt an, dass schon jetzt der Zugriff auf einzelne Webseiten beschränkt sei: »Insbesondere betrifft das Webseiten der Öffentlichen Gesundheit, aber auch einzelne Manuskripte verschwinden mittlerweile.« Amerikanische Forscherinnen und Forscher befänden sich in einem »Communication Freeze«. Das bedeutet, dass diese nicht als Co-Autorinnen und Co-Autoren fungieren dürften und von einem Reiseverbot betroffen seien. Auch die National Library of Medicine (NLM) habe mit der Begründung »Communication Freeze« Schulungen zu PubMed abgesagt.

Vorschläge für Forschende ohne PubMed und ClinicalTrials.gov

Zur Recherche nach Fachliteratur nutzen Deutsche hauptsächlich frei verfügbare, medizinische Informationsangebote aus den USA. PubMed beinhaltet Referenzen aus den Bereichen Medizin, Biochemie, Genetik und Molekularbiologie, Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie. Neben PubMed sieht das IQWiG auch die Plattform ClinicalTrials.gov in Gefahr. Dabei handelt es sich um das amerikanische Register klinischer Studien mit Offenlegung der Ergebnisse. 

Gleichwertige Alternativen zu besagten Datenbanken sind rar: PubMed ist laut IQWiG, G-BA und Cochrane relativ unersetzbar, da andere frei zugängliche bibliografische Datenbanken oder deren Kombination den Inhalt nicht vollständig abdecken. Als Alternative schlagen sie eine kombinierte Nutzung aus einer medizinischen bibliografischen Datenbank wie Embase, die allerdings kostenpflichtig ist, und dem Datenbestand aus Crossref vor.

Der Archivbestand von PubMed bleibe weiterhin verfügbar und könne über gebührenpflichtige Plattformen wie Medline (Ovid) oder kostenfreie Angebote wie Europe PMC herangezogen werden. Fällt PubMed weg, wären daher vor allem zukünftige Forschungen betroffen. Einwände bezüglich der Alternativen seien die entstehenden Kosten und ein vergleichsweise hoher Aufwand.

Die Archivliteratur von ClinicalTrials.gov werde im Falle eines Ausfalls weiterhin in Form von Aggregat-Einträgen über das WHO ICTRP Search Portal zugänglich sein. Dazu fehlen dann allerdings Studienergebnisse und die im Register abgelegten Dokumente, was zu weiteren Arbeitserschwerungen führe. Für die zukünftige Verzeichnung der Studien könne man auf internationale oder nationale Studienregister ausweichen. Für Arzneimittelstudien bleibe das europäische Studienregister CTIS von hoher Bedeutung. IQWiG, G-BA und Cochrane sprechen sich daher für eine freiwillige Registrierung zum Beispiel für weitere Studientypen aus. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
G-BA

Mehr von Avoxa