Andrea König als Vorsitzende bestätigt |
Ev Tebroke |
11.11.2024 10:00 Uhr |
Bisher amtierend, jetzt offiziell gewählt: Andrea König leitet den Apothekerverband Brandenburg als Vorsitzende bis zum Ende der Wahlperiode Ende 2025. / © AVB
Andrea König ist nun auch per Wahl an der Verbandsspitze legitimiert. Die bisherige Interims-Vorsitzende des Apothekerverbands Brandenburg (AVB) wurde am Samstag in Rheinsberg offiziell von der Mitgliederversammlung in ihrem Amt bestätigt. Die Nachfolgerin des langjährigen Verbandsvorsitzenden Olaf Behrendt leitete seit dem 1. August 2024 als bisherige Vize den Verband amtierend. Behrendt hatte sich zum 31. Juli dieses Jahres vorzeitig aus dem Vorstand zurückgezogen.
König steht dem AVB nun für ein weiteres Jahr vor, also den Rest der vierjährigen Wahlperiode. Im November 2025 wird dann erneut gewählt. Bei der Mitgliederversammlung (MV) waren zudem zwei weitere Vorstandsposten zu besetzen. Als Vize wurde Robert Langner gewählt, seit 2021 Mitglied des Vorstands. Neu in den Vorstand kommt Oskar Rittner, ein Jungapotheker, seit 2021 approbiert und Inhaber der Akazien Apotheke in Henningsdorf.
In ihrem Bericht war König vorab auf die aktuelle politische Krise eingegangen. Zwar hatte sie ihren Vortrag noch unter anderen politischen Gegebenheiten vorbereitet. Doch auch nach dem Crash der Ampelkoalition bleiben die Probleme der Apothekerschaft hierzulande unverändert. Die ungeliebte Apothekenreform von Minister Karl Lauterbach (SPD) sei zwar nun vom Tisch. Doch nach wie vor brauche es eine finanzielle Stärkung der Vor-Ort-Apotheken, sprich eine Honorarerhöhung, so König.
Der langjährige AVB-Vorsitzende Olaf Behrendt wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. / © AVB
Sie appellierte an die Mitglieder, jetzt nicht locker zu lassen und sich unter den neuen Gegebenheiten, sprich der Aussicht auf eine neue Regierung und eines möglichen unionsgeführten Gesundheitsressorts, weiterhin für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den Offizinen stark zu machen.
»Nutzen Sie Ihre politischen Kontakte, machen Sie deutlich, dass Sie keine Lobbyarbeit zur Selbstbereicherung betreiben, sondern dass es um den Kampf für den Erhalt der flächendeckenden niedrigschwelligen Versorgung geht.« König warnte, dass Lauterbachs Strukturreform letztlich der Türöffner für Lockerung des Fremdbesitzverbots und Apothekenketten bedeutet hätte.
Was die Rezepturabrechnung angeht und die damit verbundene Retaxflut der Kassen, so betonte König, sei es wichtig, nicht einzuknicken und weiterhin nach Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) abzurechnen, trotz des Mehraufwands für die Apotheken.
Es habe keinerlei Entgegenkommen der Kassen hinsichtlich einer höheren Vergütung und besseren Preisen bei der Rezepturherstellung gegeben, daher sei die Kündigung der Hilfstaxe durch den Deutschen Apothekerverband (DAV) folgerichtig gewesen. Es sei klar gewesen, dass die Folgen in der Apotheke landen. Der DAV werde ein Musterverfahren angehen, um die Retaxfrage zu klären.