| Theo Dingermann |
| 12.07.2024 15:30 Uhr |
Glatirameracetat wird zur Behandlung der schubförmig remittierenden Multiplen Sklerose angewendet. / Foto: Adobe Stock/MQ-Illustrations
Als eines der Ergebnisse der Juli-Sitzung des PRAC informiert das Gremium die Angehörigen der Gesundheitsberufe, dass es beim Einsatz von Glatirameracetat zur Behandlung einer Multiplen Sklerose zu anaphylaktischen Reaktionen kommen kann.
Diese ernste Komplikation, die unmittelbar nach einer Anwendung des Arzneimittels auftreten kann, ist demnach nicht nur zu Behandlungsbeginn möglich. Vielmehr habe die Überprüfung aller verfügbaren Daten gezeigt, dass mit anaphylaktischen Reaktionen auch noch Monate bis Jahre nach Beginn einer Behandlung mit Glatirameracetat gerechnet werden muss, so der PRAC.
Da sich anfängliche Symptome einer anaphylaktischen Reaktion mit Symptomen einer Post-Injektions-Reaktion überschneiden könnten, könne es zu Fehleinschätzungen kommen, die in der Vergangenheit auch zu vereinzelten Todesfällen geführt hätten, so die Experten.
Der PRAC hält es daher für notwendig, die Angehörigen der Gesundheitsberufe über dieses Risiko zu informieren. Er empfiehlt, dass Patienten oder Betreuer über die Anzeichen und Symptome aufgeklärt werden und im Falle einer anaphylaktischen Reaktion den Notarzt verständigen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, muss die Behandlung mit Glatirameracetat abgebrochen werden.