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Alzheimer-Pathologie

Amyloid schnürt Blutgefäße zu

Amyloid scheint im Gehirn Blutgefäße zu verengen und damit die Durchblutung zu verringern. Das zeigen Untersuchungen an Mäusen und Gewebeproben, die nun im Fachjournal »Science« veröffentlicht wurden. Inwieweit die Minderversorgung für die neuronalen Schäden bei Alzheimer verantwortlich ist, ist noch unklar.
Christina Hohmann-Jeddi
01.07.2019  08:00 Uhr

Eine verringerte Durchblutung des Gehirns ist ein frühes Anzeichen der Alzheimer-Erkrankung. Ein internationales Forscherteam um Dr. Ross Nortley vom University College London vermutete, dass spezielle Zellen in den Kapillaren, die sogenannten Perizyten, eine Rolle dabei spielen könnten. Diese kontraktilen Zellen bilden zusammen mit Endothelzellen die Gefäßwände und können durch Zusammenziehen das Gefäßvolumen regulieren. An Gehirnen von Alzheimer-Patienten stellten sie fest, dass die Blutgefäße im Gehirn aufgrund der Perizyten verengt waren. Dafür könnte das beta-Amyloid verantwortlich sein, wie weitere Tests an Gewebeproben zeigten: beta-Amyloid erhöhte die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies, die wiederum die Freisetzung von Endothelin-1 (ET) bewirken. Dies regt die Perizyten über Bindung an entsprechende ET-Rezeptoren an, die Blutgefäße zu verengen.

Dasselbe Phänomen konnten die Forscher auch an lebenden Mäusen zeigen. Insgesamt sei die Konstriktion der Blutgefäße über diesen Mechanismus so stark, dass sie den Blutfluss halbiere, schreiben die Forscher.

Die Wissenschaftler hoffen, dass durch die neuen Erkenntnisse neue Targets für die Entwicklung von Alzheimer-Medikamenten identifiziert werden könnten, die früh in der Pathologie ansetzen. »Bisher wurden Schäden an Synapsen und Neuronen bei Alzheimer normalerweise den Amyloid- beziehungsweise tau-Proteinen zugeschrieben«, sagte Seniorautor Professor Dr. David Attwell in einer Mitteilung der Universität. Ihre Forschung werfe nun die Frage auf, inwiefern die Verringerung der Energieversorgung, die durch Amyloid hervorgerufen wird, für die neuronalen Schäden verantwortlich ist. Vielleicht könnten Substanzen therapeutisch genutzt werden, die Perizyten in einem entspannten Zustand halten.

Erst vor Kurzem hatte eine niederländische Arbeitsgruppe gezeigt, dass der Calciumkanalblocker Nilvadipin bei Alzheimer-Patienten die Hirndurchblutung steigert. Ob sich dies auch klinisch auswirkt, ist allerdings noch unklar.

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