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Digitalisierung
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Ampel-Koalition verfolgt mit EPA ehrgeiziges Ziel

Arztbefunde, Röntgenbilder, Medikamentenlisten: Seit zwei Jahren gibt es die elektronische Patientenakten (EPA), mit denen Versicherte Gesundheitsdaten parat haben können. Doch die Nachfrage hält sich in engen Grenzen. Die systematische Auswertung der digitalen Daten kann auch Forschungserkenntnisse beschleunigen.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 28.12.2022  14:00 Uhr

Meistgenutzte Funktion – Impfdaten laden

Um einen Durchbruch zu erreichen, will die Ampel-Koalition deswegen grundlegend auf das Prinzip «Opt-out» umschwenken – also, dass alle die E-Akte bekommen und man aktiv widersprechen muss, statt wie derzeit aktiv einzuwilligen. Die Umstellung könne für weiteren Schwung sorgen, heißt es bei der Barmer, bei der 50.000 der 8,7 Millionen Versicherten E-Akten haben.

Die EPA werde relevant, wenn sie wichtige Informationen enthalte. Nötig sei auch eine unkomplizierte Anmeldung für Versicherte. Bei der TK haben 350.000 der 11 Millionen Versicherten E-Akten. Meistgenutzte Funktion sei das eigene Laden etwa von Impfdaten oder Infos zu Arztbesuchen. Bei den AOKs haben 40.000 der 27 Millionen Versicherten E-Akten. Um den Mehrwert bekannter zu machen, soll die Kommunikation verstärkt werden. Damit die EPA ins Fliegen komme, müsse sie auch Prozesse in den Praxen erleichtern.

80 Prozent der GKV-Patienten sollen 2025 eine EPA haben

Lauterbach plant im neuen Jahr ein großes Digitalisierungsgesetz. Von zahlreichen Veränderungen ist im Ministerium die Rede – und dass die EPA damit «wirklich zur Realität» werden soll. Zum Datenschutz soll es eine internationale Expertenkonferenz geben.

DAK-Chef Andreas Storm wirbt für neue Wege bei einem Neustart. Statt gegenseitiger Blockade wie bislang brauche es «ein lösungs- und konsensorientiertes Vorgehen». Er schlug ein Steuerungsgremium vor, in dem auch Datenschützer, Ärzte, Kliniken und Kassen mitarbeiten. Bei der DAK haben 10.000 der 5,6 Millionen Versicherten eine E-Akte.

Lauterbach geht es auch um eine bessere Versorgung. Die systematische Auswertung vieler digitaler Daten kann Forschungserkenntnisse entscheidend beschleunigen – wenn man sie denn hat. Ein Vorbild dafür ist Israel, das vor mehr als 25 Jahren mit der Digitalisierung begann. «Hier nutzen alle Kliniken und Praxen eines Patienten dieselben Daten», erläuterte Lauterbach bei einem Besuch vor einigen Monaten. Für Deutschland gibt es nun zumindest eine ehrgeizige Zielmarke, notiert in der Digitalstrategie der Regierung: Sie will sich 2025 daran messen lassen, ob mindestens 80 Prozent der gesetzlich Versicherten eine E-Patientenakte haben.

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