Amazon Pharmacy führt Kiosksysteme in Arztpraxen ein |
Alexandra Amanatidou |
10.10.2025 11:30 Uhr |
Ab Dezember 2025 sollen in mehreren Teilen von Los Angeles Amazon Pharmacy Kiosken eröffnet werden. / © Adobe Stock/Sundry Photography
Nach Angaben des Unternehmens sollen die Kioske eine große Auswahl häufig verschriebener Medikamente führen, darunter Antibiotika, Inhalatoren und Blutdruckmedikamente. Das Sortiment sei auf die Verschreibungsgewohnheiten der einzelnen Standorte zugeschnitten. Kontrollierte Substanzen und Medikamente, die gekühlt werden müssen, seien an den Kiosken nicht erhältlich.
Die Kioske werden laut dem Online-Händler ab Dezember 2025 für Patientinnen und Patienten im Großraum Los Angeles verfügbar sein. Konkret in den Gegenden Downtown L.A., West L.A., Beverly Hills, Long Beach und West Hollywood. Das Ziel sei jedoch, bald auch an weiteren Orten vertreten zu sein. Anfangs sollen die Kioske nur für Menschen mit einem Termin bei einem Amazon-One-Medical-Standort nutzbar sein. »Amazon One Medical« ist ein Primärversorgungsdienst, der seit Februar 2023 zum Unternehmen von Jeff Bezos gehört und sowohl mitgliedschaftsbasierte als auch Pay-per-Visit-Optionen anbietet.
Um die Medikamente zu erhalten, müssen Kundinnen und Kunden ein Amazon-Pharmacy-Konto sowie einen Termin in einer der teilnehmenden One-Medical-Praxen haben. Der Arzt oder die Ärztin muss das Rezept an Amazon Pharmacy senden. Am Kiosk müssen die Patientinnen und Patienten den QR-Code scannen. Eine Amazon-Apothekerin oder ein -Apotheker überprüft anschließend die Medikamente. Diese sind dann abzuholen.
»Wir haben das Kiosk-Erlebnis so gestaltet, dass es einfach, schnell und patientenorientiert ist«, sagte Hannah McClellan, Vice President of Operations bei Amazon Pharmacy, und fügte hinzu: »Wir wissen aber auch, dass Patienten manchmal Fragen zu ihren Medikamenten haben. Deshalb umfasst jede Kiosk-Transaktion den Zugang zu unserem Team von Apothekern, die wie an einem herkömmlichen Apotheken-Schalter per Video- oder Telefonberatung zur Verfügung stehen.«
»Wir wissen, dass viele Rezepte nie eingelöst werden, wenn Patienten nach dem Arztbesuch noch extra zur Apotheke fahren müssen«, argumentiert McClellan. Laut der Pressemitteilung des Unternehmens würden die Patienten »denselben vertrauten klinischen Service erhalten, den sie von Apotheken erwarten, jedoch ohne den zusätzlichen Weg oder das Warten in der Schlange«. So werde »das Apothekenerlebnis effektiv dorthin gebracht, wo sich die Patienten bereits befinden«.
Tatsächlich gelten Teile der USA als »Apothekenwüsten«, wie das Unternehmen argumentiert. Ob dazu aber West Hollywood und Beverly Hills gehören, wo Amazon Pharmacy Kiosks eröffnet werden sollen, ist fraglich.