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Neue Hinweise

Alzheimer möglicherweise übertragbar

Patienten, die in der Kindheit mit einem Wachstumsfaktor aus Gehirnen von Verstorbenen behandelt wurden, zeigen in einer aktuellen Studie Anzeichen von Alzheimer. Das könnte auf eine Übertragbarkeit der Erkrankung hinweisen. Im Alltag besteht jedoch keine Ansteckungsgefahr.
Christina Hohmann-Jeddi
30.01.2024  16:30 Uhr

Weitere Untersuchungen nötig

Ein deutscher Prionen-Experten sieht diese Schlussfolgerung kritisch und wünscht sich weitere Untersuchungen. Privatdozent Dr. Michael Beekes, Leiter der Forschungsgruppe Prionen und Prionoide am Robert-Koch-Institut in Berlin, erklärt: »Aus meiner Sicht erscheint es verfrüht, das klinische Syndrom der Patienten bereits aufgrund der aktuell berichteten Daten als iatrogene Alzheimer-Krankheit zu bezeichnen und die Alzheimer-Krankheit somit als übertragbar anzusehen.«

Die Patientenzahl sei gering und zwei der Betroffenen hätten eine geistige Behinderung, die vermutlich mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko einhergehe. Die beschriebenen Demenzerkrankungen erfüllten zudem zwar diagnostische Kriterien einer Alzheimer-Erkrankung, ein definitiver neuropathologischer Nachweis sei aber nicht geführt worden, so Beekes.

Die Studie liefere aber »gut begründete und weiterzuverfolgende Hinweise darauf, dass der im Reagenzglas und in Tierstudien belegte Mechanismus des Aβ-Seedings unter bestimmten Umständen nach einer Übertragung von Aβ-Seeds auch im Menschen auftreten und in der Folge möglicherweise Demenzerkrankungen verursachen kann«.

Im Alltag besteht keine Ansteckungsgefahr

Allerdings seien die Erkenntnisse vor allem aus wissenschaftlicher und weniger aus praktischer Sicht bedeutsam. Laut Beekes besteht kein Übertragungsrisiko im alltäglichen Umgang mit Alzheimer-Erkrankten und auch bei medizinischen Eingriffen sei das Risiko einer Aβ-Übertragung gering.

Chirurgische Instrumente würden bereits seit Längerem routinemäßig gegen Prionen aufbereitet, was Studien zufolge auch zumindest teilweise gegen Aβ, τ und α-Synuclein wirksam ist. Das τ-Protein spielt ebenfalls bei der Alzheimer-Pathologie eine Rolle und das α-Synuclein bei Morbus Parkinson und anderen neurodegenerativen Erkrankungen.

Wachstumshormone werden schon seit 1986 nicht mehr aus Hypophysen von Verstorbenen gewonnen, sondern synthetisch produziert.

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