Alle Babys profitieren von RSV-Prophylaxe mit Nirsevimab |
Nun hat das IQWiG den Nutzen für Kinder ohne hohes Risiko, schwer zu erkranken, bewertet. Die Prophylaxe mit Nirsevimab habe auch für diese Kinder »ausschließlich positive Effekte«, teilte das IQWiG mit. »Kinder ohne erhöhtes Risiko für RSV-Erkrankungen, die damit immunisiert werden, erkranken deutlich seltener an (schweren) RSV-bedingten Infektionen der unteren Atemwege.« Daher darf sich Hersteller Sanofi über die Bewertung »Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen« freuen – ein Vorteil für die Preisverhandlungen mit den Krankenkassen.
In die Bewertung flossen die Daten von zwei großen Studien ein, HARMONIE und MELODY, an denen insgesamt rund 11.000 gesunde Kinder unter einem Jahr teilnahmen. Die Ergebnisse fasst das IQWiG folgendermaßen zusammen: »151 Tage nach der Injektion mussten in der Kontrollgruppe 1,7 Prozent (HARMONIE) bzw. 2,0 Prozent (MELODY) der Kinder stationär behandelt werden, in der Nirsevimab-Gruppe hingegen nur 0,3 bzw. 0,4 Prozent. Nach 366 bzw. 361 Tagen lagen die Werte in der Kontrollgruppe bei 2,4 Prozent (HARMONIE) bzw. 2,2 Prozent (MELODY) und in der Nirsevimab-Gruppe bei 1,1 bzw. 0,5 Prozent.« Diese positiven Effekte seien nicht mit signifikanten Nebenwirkungen einhergegangen. Verglichen wurde übrigens mit »beobachtendem Abwarten«.