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Pharmazeutische Dienstleistungen

AKWL gründet Institut für Versorgungsforschung in der Apotheke

Welche pharmazeutischen Dienstleistungen sind sinnvoll – und machbar? Darüber wird derzeit bei der Bundesapothekerkammer (BAK) noch hinter verschlossenen Türen diskutiert. Aus Westfalen-Lippe soll in Zukunft Evidenz kommen, was apothekerliche Interventionen wirklich bringen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 04.12.2019  16:18 Uhr

Die Delegierten der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) haben heute in Münster die Satzung für ein »Wissenschaftliches Institut der AKWL für Versorgungsforschung in der Apotheke« verabschiedet und damit das entsprechende Institut mit dem Kürzel WIVA gegründet.

»Wir haben bei den Förderungsanträgen an unsere Apothekerstiftung festgestellt, dass immer mal wieder ähnliche Projekte mit bereits bearbeiteten Fragestellungen durchgeführt werden sollen«, erläutert Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. Vornehmliche Aufgabe des neuen Instituts soll nun werden zu recherchieren, welche Fragestellungen in deutschen Apotheken bereits untersucht wurden, was dabei heraus gekommen ist und wie sich die Ergebnisse besser bekannt machen und nutzen lassen. Die AKWL habe sich bundesweit erkundigt: Bislang gebe es keine Stelle, wo die Ergebnisse aus wissenschaftlichen Projekten in Apotheken zusammengetragen werden und die einzelnen Projekte seien untereinander zu wenig vernetzt. »Das soll sich mit unserem heute gegründetes WIVA ändern«, hofft die Kammerpräsidentin.

Zweck der Versorgungsforschung

Warum Versorgungsforschung? Auf diese Frage gab der zukünftige Geschäftsführer des neuen Instituts, Oliver Schwalbe, Antworten. »Die finanziellen Ressourcen im Gesundheitssystem sind begrenzt, daher wird die Evidenz immer wichtiger, welche Leistungen auch bezahlt werden«, erklärte der Apotheker. Versorgungsforschung werde auch vom Innovationsfonds der Bundesregierung gefördert. Da sich die pharmazeutischen Institute an den Universitäten vor allem auf die Naturwissenschaften fokussierten und es immer noch vielerorts keine volle Professur für Klinische Pharmazie gebe, werde noch zu selten wissenschaftlich evaluiert, was viele Apotheken bereits tagtäglich leisten. »Das müssen wir weiter professionalisieren«, meint auch Kammermitglied Dr. Olaf Rose, der selbst in der Versorgungsforschung aktiv ist. Auch würden vorliegende Ergebnisse zu wenig systematisch erfasst, bestätigte er Overwiening. 

Grundsätzlich sei in anderen Ländern zu beobachten gewesen, dass die Weiterentwicklung der Aufgaben der Apotheken immer eben durch Versorgungsforschung und entsprechende Änderungen in der Ausbildung getrieben wurden. Rose nannte Beispiele von Studien, die in kanadischen Apotheken durchgeführt wurden, um dort pharmazeutische Dienstleistungen zu implementieren, zum Beispiel eine selbstständige Antibiotika-Verordnung bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen. Hier konnten die Kollegen aus Kanada zeigen, dass sie leitlinienkonform beraten können, mit hoher Erfolgsrate, großer Patientenzufriedenheit – und bei halb so hohen Kosten wie beim Hausarzt.

In England konnten die Apotheker zeigen, dass allein mit zwölf näher untersuchten Dienstleistungen pro Apotheke 250.000 britische Pfund eingespart werden konnten. »Die Apotheken dort sparen mehr ein als sie das Gesundheitssystem kosten«, betont Rose – die beste Grundlage für Honorarverhandlungen.

Investitionen nötig

Durch die Institutsgründung muss aber zunächst investiert werden: Die AKWL hat erst einmal in ihrem Haushalt für das kommende Jahr 32.000 Euro für das Versorgungsforschungs-Institut eingeplant. Die Finanzierung ist zunächst für fünf Jahre vorgesehen. Die Satzung sieht vor, dass auch Drittmittel eingeworben werden können. Schwalbe, der bereits Leiter des Bereichs Aus- und Fortbildung und AMTS der AKWL ist, soll demnächst 20 Prozent seiner Arbeitszeit dem Institut widmen. Zudem soll ein wissenschaftlicher Mitarbeiter auf einer halben Stelle für die Projektdurchführung eingestellt werden. Dabei soll das WIVA auch eng mit den universitären Pharmazie-Instituten kooperieren. Nahe liegend ist, dass man mit der AMTS-Koordinatorin der AKWL, PharmD. Isabel Waltering von der Uni Münster, starten will. 

Der Gründung des Instituts war eine rege Diskussion der Mitglieder der Kammerversammlung vorausgegangen. Einig war man sich, dass Versorgungsforschung wichtig sei. Während einige lieber entsprechende Forschungsaufträge extern vergeben hätten, stimmte die Mehrheit für die Gründung des eigenen Instituts. Die Apotheker sollten es sich nicht aus der Hand nehmen lassen, so die überwiegende Meinung.

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