Aktionsbündnis: Lauterbach leugnet Notlage |
»Die Lieferengpässe von Arzneimitteln sind eine bittere Realität in der täglichen Versorgung unserer Patienten. Die andauernden Beschwichtigungen aus dem Bundesgesundheitsministerium und auch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach selber zeigen, wie fernab von der Versorgungswirklichkeit dort Gesundheitspolitik betrieben wird«, kritisiert das Bündnis.
Lauterbachs Aussage in der »Bild«-Zeitung vom gestrigen Mittwoch, die Lieferengpässen hätten sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert, entspreche nicht den Tatsachen. »Alle am Versorgungsprozess Beteiligten wissen das und die Patienten erleben es tagtäglich millionenfach. Nur vom Bundesgesundheitsminister wird das geleugnet. Das ist unverantwortlich und ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Patienten und der Heilberufe Ärztin/Arzt und Apothekerin/Apotheker«, stellt das Aktionsbündnis klar.
Neben der Wirkungslosigkeit der politischen Maßnahmen der Bundesregierung bestehe ein weiterer Grund für die Engpässe bei Medikamenten in der ausschließlich auf größtmöglichen Ertrag angelegten Forschung und Produktion der Hersteller und die Verlagerung der Herstellung ins Ausland. »Die Bereitstellung von ausreichend vielen Medikamenten, die nicht mehr patentiert sind und daher niedrige Preise haben, scheint zugunsten profitabler Arzneimittel vernachlässigt zu werden. Nur wirtschaftlich geprägte Interessen der Pharmahersteller gehen zulasten der Patientenversorgung.«