Pharmazeutische Zeitung online
Gefährliche Beimischung

Aidshilfe findet bundesweit Fentanyl in Heroin-Proben

Die Deutsche Aidshilfe hat in einem bundesweiten Modellprojekt untersucht, wie häufig Heroin das deutlich wirkstärkere Fentanyl beigemischt ist. Das Problem: Die Konsumenten hierzulande sind nicht darauf eingestellt und geraten noch leichter in Lebensgefahr.
PZ
16.02.2024  09:00 Uhr
Aidshilfe findet bundesweit Fentanyl in Heroin-Proben

In Nordamerika haben stark wirksame synthetische Opioide Heroin schon fast vollständig verdrängt, berichtet die Deutsche Aidshilfe. Doch dort wüssten die Konsumenten jedoch immerhin in der Regel, was sie konsumieren. Denn Fentanyl, Nitazene und andere Substanzen wirken deutlich stärker als herkömmliches Heroin. »Während bei Heroin 200 Milligramm tödlich wirken, sind es bei Fentanyl schon 2 Milligramm«, erklärt die Aidshilfe. »Wenn Konsumierende nichts von der Beimengung wissen, sind sie daher in Lebensgefahr.«

In Deutschland starben im Jahr 2022 nachweislich 83 Menschen unter Einwirkung synthetischer Opioide (Vorjahr: 102), schreibt die Deutsche Aidshilfe. »Die wirkliche Zahl dürfte höher liegen, da bei drogenbedingten Todesfällen meist keine toxikologischen Gutachten erstellt werden.« Insgesamt waren es fast 2000 Menschen, die durch den Missbrauch illegaler Drogen starben, darunter Heroin, Morphin, Methadon oder der bewusste Konsum von Fentanyl.

Die Deutsche Aidshilfe hat nun im Modellprojekt RaFT in 17 Drogenkonsumräumen bundesweit Schnelltests auf Fentanyl angeboten. 70 Prozent der Konsumierenden nahmen das Angebot an, ihre Substanzen untersuchen zu lassen. Dafür reichen winzigste Mengen wie ein Abstrich vom Verpackungsmaterial. 1401 Heroin-Proben wurden getestet.

Das Ergebnis: In 3,6 Prozent der Fälle fand sich eine Fentanyl-Beimengung; der Großteil davon in Hamburg, Düsseldorf und Münster. Doch auch in Berlin, Frankfurt, Hannover und Wuppertal habe es einige wenige positive Testergebnisse gegeben. Es handelt sich allerdings um einen rein qualitativen Schnelltest, der keine Aussage über die Menge der Verunreinigung macht. Vergangenen Dezember seien in München sogar Heroin-Proben sichergestellt worden, die Carfentanyl enthielten, was noch einmal stärker wirkt.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa