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Dopen statt schonen
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Ärzte warnen vor Schmerzmittel-Missbrauch im Sport

Nach Einschätzung der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin (GOTS) setzen immer mehr Profi- und Freizeitsportler NSAR ein – sogar prophylaktisch. Insbesondere beim Nachwuchs sei der Missbrauch besorgniserregend.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 26.10.2020  14:24 Uhr

Schmerzen abklären statt wegschlucken

Trainer müssten ihre Schützlinge über die Gefahren der Schmerzmitteleinnahme im Sport hinweisen. In der Praxis des Leistungssports habe es sich bewährt, vor der Einnahme jeglicher pharmakologischer Substanzen Rücksprache mit dem betreuenden Sportarzt zu halten – im Breitensport jedoch fehlten solche Ansprechpartner häufig ganz.

»Beschwerden und Schmerzen während des Sports müssen professionell von medizinischer Seite abgeklärt und keinesfalls mit Medikamenten in Eigenregie therapiert werden«, betont Privatdozent  Dr. Thilo Hotfiel, Orthopäde, Unfallchirurg und Vorstandsmitglied der GOTS. »NSAR-Präparate weisen ein erhebliches Nebenwirkungs- und Gefahrenpotenzial auf.« Sind Medikamente während des Sports medizinisch notwendig, sollten sie unter strenger Indikationsstellung, Abklärung des individuellen Risikoprofils und möglichst nur kurzfristig eingesetzt werden.

Schmerzmittel sollten nicht genommen werden, um die individuelle Belastungsfähigkeit auszudehnen. Anders gesagt: Sportler sollten es nicht übertreiben und einer Überlastung schon gar nicht mit Schmerzmitteln vorbeugen.

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