Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Dopen statt schonen

Ärzte warnen vor Schmerzmittel-Missbrauch im Sport

Nach Einschätzung der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin (GOTS) setzen immer mehr Profi- und Freizeitsportler NSAR ein – sogar prophylaktisch. Insbesondere beim Nachwuchs sei der Missbrauch besorgniserregend.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 26.10.2020  14:24 Uhr

Während Erwachsene und Senioren nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) eher wegen Muskel- und Gelenk- und Knochenschmerzen einnehmen, sei die Motivation im Nachwuchssport die verbreitete Annahme, mit Schmerzmitteln einem unspezifischen »Belastungsschmerz« in Wettkampfsituationen lindern oder vorbeugen zu können, heißt es in einer Pressemitteilung der Fachgesellschaft.

Aus dem Spitzensport sei ein solcher Missbrauch bereits seit vielen Jahren bekannt, doch deuten neuere Fragen unter Laien darauf hin, dass auch hier das Problem zunimmt. Zum Beispiel habe in einer aktuellen, sportartübergreifenden Studie unter 313 Nachwuchsathleten im Alter von 18 bis 20 Jahren aus den USA jede vierte weibliche Sportlerin und jeder fünfte männliche Athlet angegeben, NSAR einzunehmen. Nebenwirkungen würden unterschätzt und die Hemmschwelle zur unsachgemäßen Einnahme gesenkt, da viele Schmerzmittel rezeptfrei erhältlich seien, aber rezeptpflichtige Dosen eingenommen werden können. 

»Durch falsche Vorbildfunktion, fehlende Aufklärung und resultierende Gewohnheitsbildungen können eine Selbstverordnung und Selbstmedikation der hoch potenten NSAR entstehen – und das oftmals in Unkenntnis über das erhebliche Nebenwirkungs- und Gefahrenpotenzial«, warnt die GOTS.

Unter sportlicher Belastung könnten die Auswirkungen einer Hemmung der Prostaglandin-Synthese durch NSAR verstärkt werden, zum Beispiel durch Umverteilung des Blutvolumens zugunsten der Skelettmuskulatur, Flüssigkeitsverlust und die erhöhte Herz-Kreislauf-Belastung. Es drohten erhebliche gesundheitliche Risiken beim NSAR-Gebrauch im Sport.

Die Sportmediziner warnen insbesondere vor einem erhöhten Risiko für Magen-Darm-Geschwüren mit Blutungen, arteriellen thrombotischen Ereignissen wie Herzinfarkten, einer verminderten Nierenperfusion bis hin zum akuten Nierenversagen, Stressfrakturen oder schlechtere Sehnen- und Knochenheilung nach Überlastung.

Schmerzen abklären statt wegschlucken

Trainer müssten ihre Schützlinge über die Gefahren der Schmerzmitteleinnahme im Sport hinweisen. In der Praxis des Leistungssports habe es sich bewährt, vor der Einnahme jeglicher pharmakologischer Substanzen Rücksprache mit dem betreuenden Sportarzt zu halten – im Breitensport jedoch fehlten solche Ansprechpartner häufig ganz.

»Beschwerden und Schmerzen während des Sports müssen professionell von medizinischer Seite abgeklärt und keinesfalls mit Medikamenten in Eigenregie therapiert werden«, betont Privatdozent  Dr. Thilo Hotfiel, Orthopäde, Unfallchirurg und Vorstandsmitglied der GOTS. »NSAR-Präparate weisen ein erhebliches Nebenwirkungs- und Gefahrenpotenzial auf.« Sind Medikamente während des Sports medizinisch notwendig, sollten sie unter strenger Indikationsstellung, Abklärung des individuellen Risikoprofils und möglichst nur kurzfristig eingesetzt werden.

Schmerzmittel sollten nicht genommen werden, um die individuelle Belastungsfähigkeit auszudehnen. Anders gesagt: Sportler sollten es nicht übertreiben und einer Überlastung schon gar nicht mit Schmerzmitteln vorbeugen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa