Ärzte können Paxlovid ab Freitag verordnen |
Paxlovid gilt als effektiv vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen. Heute hat die Auslieferung des Medikaments in Deutschland begonnen. / Foto: picture alliance / abaca
»Apotheken können das Arzneimittel dort bei Vorliegen einer ärztlichen Verschreibung bestellen und an Patientinnen und Patienten abgeben«, sagte eine Sprecherin des Pharmakonzerns. Schon vor einigen Wochen waren Apotheken beauftragt worden, die Covid-19-Therapeutika gesondert an die Patienten abzugeben, in der Regel werden hierfür Botendienste verordnet. Das Medikament gilt als sehr effektiv vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen - bei ihnen soll sie das Risiko von sehr schweren Krankheitsverläufen um 89 Prozent senken.
»Ärztinnen und Ärzte können das Medikament verschreiben und damit besonders Hochrisikopatienten vor schweren Covid-19-Verläufen schützen, zum Beispiel Menschen im hohen Alter, mit chronischen Erkrankungen oder Krebs«, sagte auch der Medizinische Direktor bei Pfizer in Deutschland, Daniel Kalanovic, nach Unternehmensangaben.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) teilte mit, dass das Arzneimittel ab dem 25. Februar verordnet werden könne. Zunächst stünden 40.000 Behandlungseinheiten zur Verfügung, im weiteren Jahresverlauf sollen weitere Lieferungen hinzukommen.
Paxlovid von Pfizer ist das erste oral einzunehmende antivirale Medikament, das in der EU zur Behandlung von Covid-19 zugelassen ist. In Paxlovid sind die Substanzen Nirmatrelvir und Ritonavir in zwei verschiedenen Tabletten enthalten. Nirmatrelvir hemmt die Vermehrung von SARS-CoV-2, indem es eine wichtige virale Protease mit dem Kürzel 3CL blockiert. Das Coronavirus benötigt dieses Enzym für die Replikation. Eine zusätzlich eingenommene geringe Dosis Ritonavir soll den Abbau von Nirmatrelvir verlangsamen. Eingenommen werden zwei 150-mg-Tabletten mit Nirmatrelvir plus eine 100-mg-Tablette Ritonavir jeweils zweimal täglich über fünf Tage. Ein ausführliches Porträt über Paxlovid finden Sie hier. Zudem erklären wir hier, wie Apotheker das Medikament abrechnen können. Zur Erinnerung: Für die Versorgung mit Covid-19-Therapeutika hatte das Bundesgesundheitsministerium ein besonderes Verfahren etabliert, bei dem die Apotheker ein Extra-Honorar für Botendienste abrechnen können.
Die weltweite Produktion und Verpackung der Arznei findet laut Pfizer in Freiburg statt. Für Deutschland sind nach Angaben der Sprecherin eine Million Packungen für dieses Jahr vorgesehen, von denen etwa 35 Prozent im ersten Halbjahr ausgeliefert werden sollen. Der Inhalt einer Packung reiche für einen Patienten oder eine Patientin.