Adhärenz entscheidend für Therapieerfolg |
Wird im Anschluss an eine Zyto- und Strahlentherapie oftmals eine orale (Anti-)Hormontherapie mit Antiestrogenen, Aromatasehemmern oder Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Analoga unumgänglich, so kann sich diese über mehrere Jahre erstrecken. Mögliche Nebenwirkungen der Behandlung sind etwa Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen.
Anwenderstudien zeigen, dass etwa die Hälfte der betroffenen Patientinnen diese Medikamente nicht über den gesamten Zeitraum einnimmt. Dabei, so die Kammer, ist Therapietreue auch hier entscheidend für den Therapieerfolg. Es sei Aufgabe der Apotheke, immer wieder durch entsprechende Beratung, Information und Motivation positiv auf die Compliance der Betroffenen einzuwirken.
Eine engmaschige medizinische und pharmazeutische Betreuung, aber auch der Wissensaustausch in Selbsthilfegruppen trägt – so die Erfahrung – dazu bei, dass Brustkrebs-Patientinnen nicht zuletzt auch nach der Behandlung Schritt für Schritt wieder in ihr Alltags- und Arbeitsleben zurückfinden. Ob vor, während oder nach der Therapie: Interdisziplinarität unter Einbezug aller medizinischen und pharmazeutischen Kompetenzen trage entscheidend zum Therapieerfolg und somit auch zur Lebensqualität und -dauer bei.
Das Mammakarzinom ist der häufigste maligne Tumor der Frau, Männer sind selten betroffen: So kamen 2014 auf etwa 69.220 neu erkrankte Frauen 650 Männer mit Brustkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 64 Jahren. Die Prognose der Patientinnen wird vor allem vom Stadium und von der Biologie der Erkrankung bestimmt. Durch das Mammographie-Screening, so die Kammer, wird die tumorspezifische Mortalität gesenkt: Es sei daher unbedingt empfehlenswert, dieses regelmäßig zu nutzen.