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Tierstudie

ACE-Hemmer bei Alzheimer wirksam?

Wie das Angiotensin-konvertierende Enzym (ACE) den Blutdruck reguliert, weiß jeder Apotheker aus dem Effeff. Weniger bekannt ist, dass ACE auch im Gehirn vorkommt – und hier womöglich eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Alzheimer spielt.
Annette Rößler
30.10.2020  12:00 Uhr

Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, ist nicht bei allen Menschen gleich hoch. Bestimmte Genvarianten machen es wahrscheinlicher, dass eine Person im Alter eine Alzheimer-Demenz entwickelt. Welche das sind, untersuchen Forscher im Rahmen sogenannter genomweiter Assoziationsstudien (GWAS). Solche Studien haben kürzlich gezeigt, dass auch das ACE-Gen ein Risiko-Locus für Alzheimer ist. Wie ACE und Alzheimer zusammenhängen, ist momentan allerdings noch unklar, berichtet eine Gruppe um Dr. Leah Cuddy von der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago im Fachjournal »Science Translational Medicine«.

Als Teil des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) ist ACE ein wichtiger Blutdruckregulator. Neben dem peripheren RAS gibt es aber auch ein zentrales RAS, das unabhängig gesteuert wird und an der Regulation der kardiovaskulären Homöostase beteiligt ist. Darüber hinaus moduliert das zentrale RAS unter anderem das Gedächtnis und die Kognition. In den Gehirnen von Alzheimer-Patienten sei ACE1 erhöht und auch andere RAS-Komponenten seien verändert, so die Forscher. Diese Veränderungen korrelierten sowohl mit bekannten physiologischen Alzheimer-Merkmalen wie dem τ-Protein und A-β als auch mit dem Risiko für Alters-assoziierten Alzheimer. Dies deute darauf hin, dass ACE1 direkt an der Alzheimer-Pathologie beteiligt sei.

Diese Annahme überprüften die Wissenschaftler im Tierversuch, indem sie Mäuse mit einer bestimmten Variante des ACE-Gens versahen (R1279Q), die sich in GWAS als Alzheimer-Risikogen entpuppt hatte. Wie erhofft, entwickelten diese sogenannten Knockin-Mäuse, als sie älter wurden, einen ACE1-Überschuss in bestimmten Hirnzellen und es trat eine Neurodegeneration und Neuroinflammation im Hippocampus auf, wie sie auch bei Alzheimer-Patienten im Frühstadium beobachtet wird.

Der Funktionsverlust der Hirnzellen ließ sich jedoch komplett verhindern, wenn den Mäusen ZNS-gängige ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptor-Antagonisten (Sartane) verabreicht wurden. Die Forscher schlagen daher vor, ACE-Hemmer und Sartane, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden können, zur Alzheimer-Prävention »zweckzuentfremden«. Vorher müssen jedoch diese Ergebnisse aus dem Tierversuch noch in Studien am Menschen bestätigt werden.

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