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Das Impfstoffparadox

Abflachende Infektionsrate bremst die Impfstoffentwicklung

In vielen Teilen der Welt flacht sich die SARS-CoV-2-Pandemie dank konsequenter nicht-pharmakologischer Interventionsmaßnahmen deutlich ab. Darunter könnte die Impfstoffentwicklung leiden.
Theo Dingermann
15.06.2020  17:34 Uhr
Abflachende Infektionsrate bremst die Impfstoffentwicklung

Es mutet geradezu paradox an, dass die aktuelle Entwicklung der SARS-CoV-2-Pandemie einer schnellen Impfstoffentwicklung zuwiderlaufen könnte. Tatsächlich besteht aber diese Möglichkeit. Denn die technische Entwicklung eines Impfstoffs, über die derzeit sehr viel informiert wird, ist nur ein Problem, das es zu meistern gilt. Eine zweite, für Impfstoffe besonders hohe Hürde, sind die klinischen Studien, in denen die Impfstoffe auf Wirksamkeit und vor allem auf Sicherheit geprüft werden.

Klinische Impfstoffstudien unterscheiden sich unter anderem auch deshalb von den meisten anderen klinischen Studien, da eine Impfung eine präventive und keine therapeutische Maßnahme ist. Der Unterschied ist gewaltig.

Testet man beispielsweise ein Antihypertonikum, so werden in die Studie Patienten eingeschlossen, die alle an einem Bluthochdruck leiden. In der Verumgruppe erhalten die Patienten die Testmedikation, in der Placebogruppe wird den Patienten ein Scheinmedikament verabreicht. Eine solche Studie lässt sich praktisch zu jeder Zeit an jedem Ort durchführen, und alle teilnehmenden Patienten sind für die Auswertung der Studie gleich relevant.

Das ist anders, wenn die Wirksamkeit eines Impfstoffs getestet werden soll. Auch hier wird eine Verum- und eine Placebogruppe definiert. Allerdings ist im Regelfall ungewiss, wie viele Studienteilnehmer tatsächlich mit dem Virus, gegen das der Impfstoff schützen soll, konfrontiert werden. Je kleiner die Wahrscheinlichkeit für ein solches Expositionsereignis ist, umso länger muss die Studie laufen und umso größer muss die Studie aufgesetzt werden, um eine valide Aussage zu erhalten. Oder anders ausgedrückt: Es muss sichergestellt sein, dass möglichst viele Studienteilnehmer in der Placebogruppe in einem akzeptablen Zeitraum erkranken, um einen Unterschied zur Verumgruppe feststellen zu können. Das kann nur gelingen, wenn Impfstoffe an Orten klinisch getestet werden, an denen eine Epidemie voll im Gange ist. Schwächt sich eine Epidemie ab, verlangsamt sich auch das Tempo der Forschung.

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