ABDA-Spitze berichtet von Lob aus Brüssel |
Jennifer Evans |
22.04.2024 08:38 Uhr |
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening (Mitte) berichtet von wertvollen Gesprächen, die sie und ihr Team in Brüssel führten. Mit dabei waren: Vivian Beaupoil, Jens Gobrecht, Silke Laubscher, Thomas Benkert, Sebastian Schmitz, Mathias Arnold (v. l. n. r.) / Foto: ABDA
In der vergangenen Woche war Gabriele Regina Overwiening mit ABDA-Vize Mathias Arnold nach Brüssel gereist. Gegenüber der PZ betonte die ABDA-Präsidentin im Nachgang, die Reise sei »hochinteressant und wertvoll für unser Anliegen« gewesen. Mit dem Anliegen meint sie, die Arzneimittelversorgung für die Patientinnen und Patienten in ganz Europa zu verbessern. »Wir wollen, dass sich die Europäische Union damit auseinandersetzt. Gerade im Hinblick auf das EU-Pharmapaket«, so Overwiening.
Wie sie berichtete, hätten die Vertreter der ABDA-Spitze gegenüber den Abgeordneten des Europäischen Parlaments auch ihre Sorge um den Mittelstand in Deutschland zum Ausdruck gebracht. »Unsere Gesprächspartner haben deutlich gemacht, dass sie wollen, das die Gesundheitsversorgung funktioniert und auch die Rolle der Apotheken gelobt.«
Auch Arnold sprach in Bezug auf die »zwei intensiven Tage« von »konstruktiven Gesprächen«, bei denen man mit den Positionen der Apothekerschaft »auf offene Ohren« gestoßen sei. Konkret hat demnach ein Austausch mit Mitgliedern der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) wie Peter Liese (CDU) stattgefunden. Aber auch Jutta Paulus (Grüne) und Andreas Glück (FDP) trafen sich mit den ABDA-Vertretern. Ein Gespräch habe zudem mit dem Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union PGEU (Pharmaceutical Group of the European Union) stattgefunden.
»Die Rolle der Apotheken in der niedrigschwelligen Arzneimittelversorgung wurde gelobt. Beim EU-Pharmapaket sind aus unserer Sicht nur Details strittig«, resümierte Arnold. Als Beispiel nannte er die Beibehaltung der Möglichkeiten zur Rezeptur- und Defekturherstellung in Apotheken. Das Europäische Parlament habe am Kommissionsvorschlag nichts geändert, das Merkmal der »industriellen Herstellung« aus der Arzneimitteldefinition zu streichen. Das habe in Deutschland Auswirkungen auf die Defekturherstellung in Apotheken. Weiterer Handlungsbedarf besteht demnach bezüglich der begrenzten Aussagekraft von Securpharm-Daten hinsichtlich der Versorgungsengpässe.
Zur Delegation gehörten neben Overwiening und Arnold auch der ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz, BAK-Präsident Thomas Benkert, Silke Laubscher, Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, sowie ABDA-Stabsstellenleiter Europavertretung Jens Gobrecht und Vivian Beaupoil, ABDA-Referentin für Europaangelegenheiten.