ABDA geht mit Plakat in die Offensive |
Ev Tebroke |
04.05.2023 08:00 Uhr |
Mit diesem Plakat, das ab heute der PZ beiligt und zudem für Apotheken zum Download bereitsteht, eskaliert die ABDA ihren politischen Protest gegen die Sparpolitik des Bundes. / Foto: ABDA
»Die Regierung fährt uns gegen die Wand«: Das ist der Slogan eines Plakats, mit dem die ABDA ab heute ihre politische Kommunikation verschärft. Die Botschaft: Die Sparpolitik des Bundes gefährdet die Vor-Ort-Apotheken und führt zu einer Verschlechterung der Arzneimittelversorgung. Um ihren Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen und ihrer Empörung über mangelnde Wertschätzung Nachdruck zu verleihen, hatte die ABDA kürzlich angekündigt, sukzessive ihren Protest zu verschärfen und ihre politischen Kampagnen auszuweiten.
Im Rahmen einer bundesweit angedachten Plakataktion liegt der PZ dazu heute ein illustriertes DIN-A2-Plakat bei. Darauf zu sehen sind drei Personen, Sinnbild der Ampelkoalition, die unkontrolliert ein Apothekenfahrzeug lenken. Darunter besagter Slogan.
Wie die ABDA mitteilte, kann das Motiv ab 4. Mai von Apotheken auf apothekenkampagne.de im Motivgenerator in verschiedenen Plakat- und Anzeigenformaten sowie für die Monitore in der Offizin heruntergeladen werden. Gleichzeitig appelliert die Bundesvereinigung an die Spitzen der Landesapothekerkammern und -verbände, ihre Mitglieder über die Aktion und die Download-Möglichkeit zu informieren. Das Motiv stehe zudem für Social-Media-Kanäle in verschiedenen Formaten für Facebook, Twitter und Instagram auf apothekenkampagne.de im Cockpit für Mitgliedsorganisationen zur Verfügung, heißt es.
Die Apotheken fordern schon länger eine Erhöhung des Apothekenhonorars. Denn das Fixum von 8,35 Euro wurde seit fast zehn Jahren nicht erhöht. Gleichzeitig ärgert sich die ABDA über eine aus ihrer Sicht »lächerliche« Engpass-Vergütung von 50 Cent, mit der das BMG laut geplantem Lieferengpass-Gesetz das Engpass-Management der Apotheken entlohnen will. Als Reaktion auf das geplante Gesetz und die Enttäuschung über eine vernachlässigte Stärkung der Vor-Ort-Apotheken hatte die ABDA kürzlich einen Forderungskatalog beschlossen. Darin fordert sie neben grundsätzlich besseren Rahmenbedingungen etwa bei Retaxationen und Bürokratieabbau auch eine Engpass-Pauschale von 21 Euro sowie eine Erhöhung der Packungspauschale (Fixum) auf 12 Euro und deren Dynamisierung.
Flankierend zum Forderungskatalog hatte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Eskalationsschritte angekündigt, sollte das geplante Lieferengpass-Gesetz nicht entsprechend angepasst werden.