ABDA fordert »Grundkostenzuschlag« |
Alexander Müller |
14.05.2025 13:02 Uhr |
Die ABDA schlägt daher ein »zusätzliches Entgelt« nach Rx-Packungsanzahl vor, als Grenze wird über die ersten 20.000 Packungen nachgedacht. Der »Grundkostenzuschlag« könne über den Nacht- und Notdienstfonds (NNF) erfolgen. Mittels dieser Umleitung würde vermieden, dass unterschiedliche Abgabepreise entstehen. Denn diese wiederum würden bei den Krankenkassen wegen des Wirtschaftlichkeitsgebots fast schon einen Zwang zur Patientensteuerung auslösen – kleine Apotheken wären für das GKV-System dann schlicht zu teuer. »Der Vorteil: Die kleinen Apotheken profitieren überproportional«, so Hubmann. Keine Apotheke bekomme weniger, aber es würden die Apotheken relativ stärker profitieren, die es mehr benötigen. Das Gesamtvolumen für diesen Zuschuss bezifferte Hubmann auf ungefähr 350 Millionen Euro.
Ebenfalls in den Bereich »strukturelle Honorarreform« fällt die von der neuen Regierung angestrebte Verhandlungslösung. Als Startpunkt der Verhandlungen zwischen Kassen und Apothekerschaft müsse das neue Fixum von 9,50 Euro gesetzlich festgelegt werden, fordert die ABDA. Ebenso müssten geeignete Parameter für die Anpassung gefunden werden. Als Referenzpunkte werden etwa das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Inflation, die Grundlohnsumme oder der Orientierungswert vorgeschlagen. Die Anpassung der Vergütung auf Grundlage der Verhandlungen soll nach Vorstellungen der ABDA im Januar 2027 erfolgen.
Nach einem bis anderthalb Jahren müsse es dann wieder neue und regelmäßige Verhandlungen geben, so Hubmann. Damit das ausgehandelte Honorar auch im Bereich der PKV gelte, müsse der ausgehandelte Wert von der Regierung dann wieder in die Verordnung übertragen werden.
Mehr Geld für Apotheken – dies soll indessen nicht aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) kommen, wie Hubmann auf Nachfrage unterstrich. Denn die pDL-Förderung sei zweckgebunden und für eine Umwidmung braucht es bekanntlich eine Gesetzesänderung. Zudem sei es ein »fatales Signal an die Kolleginnen und Kollegen«, wenn dieser Topf »leergeplündert« würde, so Hubmann – gerade jetzt, wo die Zahl der Apotheken, die pDL anbieten, zu steigen beginne. »Das Geld muss zusätzlich kommen«, so Hubmann mit Blick auf das Finanztableau der AG Gesundheit.