84 Vorbilder für Deutschland |
Ursula und 83 weitere Menschen sollen mit ihren Geschichten dafür werben, sich im Herbst und Winter vor Corona zu schützen. / Foto: Bundesministerium für Gesundheit
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat am Freitag die neue Corona-Kampagne der Bundesregierung präsentiert. Sie soll bei den Bürgern dafür werben, sich im Herbst und Winter vor dem Coronavirus zu schützen – mit Impfungen, Masken und gegenseitiger Vorsicht. Die Kampagne solle bewusst machen, dass Pandemie nicht nur Statistik, sondern vielmehr eine Summe von Einzelschicksalen sei, erklärte Lauterbach.
In der Kampagne würden daher 84 »echte Personen« unterschiedlicher Herkunft aus dem gesamten Bundesgebiet von ihrem Schicksal berichten , etwa auch zu länger anhaltenden Gesundheitsbeschwerden nach Infektionen. Ihre Geschichten sollen einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden und unterschiedliche Gründe illustrieren, sich zu schützen: die Angst vor einer Infektion, die Erfahrung mit einem schweren Verlauf, die wiederholte Ansteckung, Long Covid, die Enkelkinder oder der Beruf.
Geplant sind Veröffentlichungen in allen Medien, wobei startend ab heute 84 Tage lang täglich ein neuer Beispiel-Fall gezeigt werde. »84 Bürgerinnen und Bürger gehen stellvertretend für 84 Millionen Menschen in Deutschland mit gutem Beispiel voran und schützen sich vor der Pandemie – indem sie ihren Impfschutz aktuell halten, Masken tragen, aufeinander Rücksicht nehmen«, so Lauterbach.
Entwickelt wurde die Kampagne in Zusammenarbeit mit Raphael Brinkert und brinkertlück creatives aus Hamburg. Die Kampagne setze auf einfache Handy- und Kamera-Aufnahmen und appelliere an das eigene Schutzbedürfnis, ohne belehrend zu sein. Zudem zeige sie auf, wie vielfältig die Pandemie uns bis heute im Alltag beschäftigt, kommentiert Brinkert die Motiv-Wahl.
Der Minister plädierte außerdem dafür, Maskenvorgaben erneut zu verschärfen und forderte die Länder auf, wieder mehr Maskenvorgaben für Innenräume vorzusehen. »Die Richtung, in die wir unterwegs sind, ist keine gute«, erklärte der SPD-Politiker mit Blick auf steigende Zahlen bei Ansteckungen, Gestorbenen und Belastungen in Kliniken. Sinnvoll wäre, mit geringeren Einschränkungen jetzt zu arbeiten, als mit sehr drastischen spät zu reagieren.
Die Bundesregierung setze alles daran, dass die Corona-Krise in Zeiten des Ukraine-Krieges und hoher Inflation im Hintergrund bleibe und nicht zum bestimmenden Thema im Herbst und Winter werde, so Lauterbach. Mit fortentwickelten Impfstoffen, Medikamenten für Infizierte und genaueren Daten seien die Instrumente für eine Pandemie-Kontrolle im Herbst und Winter vorhanden.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.