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AMNOG-Verfahren 

45 Milliarden Euro seit 2011 gespart 

Seit 2011 soll das AMNOG-Verfahren die Ausgaben für Arzneimittel beschränken. Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hat die Auswirkungen des AMNOG untersucht und wertet das Verfahren als Erfolg. Trotzdem brauche es Nachbesserungen. 
Lukas Brockfeld
09.09.2025  14:00 Uhr

Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) soll seit 2011 die steigenden Arzneimittelausgaben eindämmen. Dazu orientiert sich der Preis neuer Medikamente an ihrem Zusatznutzen im Vergleich zu bereits auf dem Markt befindlichen Therapien. Die Leitplanken sind umstritten und werden immer wieder von Seiten der Pharmaindustrie kritisiert. 

Eine neue Analyse des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) attestiert dem Verfahren jetzt eine große Wirksamkeit. Demnach dürfte das AMNOG allein im Jahr 2025 für Einsparungen in Höhe von 12 Milliarden Euro sorgen. Seit Inkrafttreten im Jahr 2011 summieren sich die Entlastungen laut VFA sogar auf über 45 Milliarden Euro.

Zusatznutzen ist oft gegeben 

Über den gesamten Zeitraum seit dem Inkrafttreten des AMNOG habe der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in rund 52 Prozent der Verfahren einen Zusatznutzen festgestellt. Dieser Anteil lag im Zeitraum zwischen 2011 und etwa 2019 bei rund 57 Prozent und blieb weitgehend konstant. Seit 2020 ist der Anteil der Verfahren mit einem Zusatznutzen jedoch gesunken. Er lag in den Jahren 2023 bis 2025 nur noch bei 44 Prozent. Den leichten Rückgang führt der VFA vor allem auf die vermehrte Zulassung von Medikamenten zur Behandlung seltener Erkrankungen zurück. Bei diesen sei der Nachweis eines Zusatznutzens durch die geringe Zahl der Patienten erschwert. 

Um die Gesamtkosten neuer Arzneimittel zu untersuchen, blickt die VFA-Analyse neben den reinen Medikamentenpreisen auch auf die Verordnungshäufigkeit und die Größe der Zielpopulation. Dabei zeigt sich nach Angaben des Verbands, dass sich der durchschnittliche Preis-Mengen-Effekt von Neueinführungen seit dem Jahr 2011 auf einem weitgehend konstanten Niveau bewegt. 

VFA sieht Nachbesserungsbedarf 

Die Zahlen zeigen außerdem, dass 96 Prozent der AMNOG-Verfahren zu einer einvernehmlichen Verhandlungslösung zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem jeweiligen pharmazeutischen Unternehmen führen. In 98 Prozent der Fälle führen diese Verhandlungen zu mindestens einer Preissenkung. Bei zwei Dritteln (66 Prozent) aller AMNOG-Arzneimittel erfolgten seit 2011 mindestens zwei Preissenkungen. Bei knapp der Hälfte der Medikamente (46 Prozent) wurde der Preis sogar mindestens dreimal abgesenkt. Der Pharmaverband  spricht von einer »stetigen Preisspirale nach unten«.

Der VFA kommt zu dem Schluss, dass das AMNOG-Verfahren das Gesundheitssystem spürbar entlaste, aber dennoch an einigen Stellen reformiert werden müsse. »Die Nutzenbewertung muss so weiterentwickelt werden, dass Patientinnen und Patienten auch künftig schnell Zugang zu Innovationen erhalten. Gerade bei zunehmend kleineren Patientenpopulationen durch zielgerichtete Therapien stoßen die heutigen Bewertungsverfahren an ihre Grenzen«, heißt es im Fazit des Verbandes. 

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