40 Prozent der Deutschen glauben an Homöopathie |
Melanie Höhn |
08.02.2024 14:30 Uhr |
Weitere Ergebnisse der Studie: 64 Prozent der Mediziner verschreiben oder empfehlen Patienten bei manchen Beschwerden homöopathische Mittel. Doch 58 Prozent befürworten die Abschaffung der Homöopathie als gesetzliche Kassenleistung, während 38 Prozent diese Streichung ablehnen.
88 Prozent der Ärzte, die ihren Patienten keine homöopathische Behandlung empfehlen, begrüßen die geplante Regelung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), ebenso wie 41 Prozent der befragten Mediziner, die homöopathische Mittel empfehlen oder gar verordnen.
80 Prozent der befragten Ärzte erwarten keinen großen Einfluss einer möglichen Streichung auf ihren Praxisalltag – allerdings gehen 17 Prozent von einem erhöhten Erklärungs- und Diskussionsbedarf aus. Zudem prophezeien 17 Prozent der Befragten, dass viele homöopathische Arzneimittel wegfallen oder weniger verordnet werden können, weil manche Patienten sich diese Mittel nicht leisten könnten. 12 Prozent erwarten stattdessen, dass mehr schulmedizinische Medikamente verschrieben werden. 14 Prozent der Ärzte, die homöopathische Mittel bisher weder verordnen noch empfehlen, wünschen sich Studien und Belege zur Darstellung von Wirkung und Wirkungsweise des homöopathischen Präparats.
Insgesamt resümieren die Umfrageautoren, dass es durch die vom Gesundheitsministerium geplante Regelung zu keinen gravierenden Änderungen bei der Nutzung von homöopathischen Präparaten durch die Patienten und dem Empfehlungsverhalten durch Mediziner kommen wird: Die Homöopathie habe traditionell einen hohen Anteil an Selbstzahlern und eine hohe emotionale Bindung mit ihren Anhängern und werde in ihrer über 200-jährigen Geschichte auch Lauterbachs Erstattungsreform überleben.