4 Tipps, die die Ohren schonen – für Kleine und Große |
Lautstärke von Geräten wie Handys begrenzen: Bei Apple- und Android-Geräten gibt es die Möglichkeit, solche Einstellungen vorzunehmen. / Foto: Adobe Stock/inna717
Von Flüstern bis zum zerplatzenden Luftballon, vom Vogelgezwitscher bis zum Rettungswagen, der mit lautem «Tatütata» vorbeidüst, dazu Hörspiele, Musik und Games: Unser Gehör hat jeden Tag mit unzähligen Eindrücken in allen möglichen Lautstärken zu tun.
Das Gehör ist zwar grundsätzlich gut darin, sich wieder zu erholen, wenn auf Phasen von Lärmbelastung Pausen folgen. Aber nicht unbegrenzt. «Es ist ein Spiel auf Zeit», sagt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (Biha). «Je mehr ich mich in meinem Leben mit lauten Geräuschen belaste, desto schneller ist der Vorrat an Erholungsdosen für das Ohr aufgebraucht. Dann wird man vielleicht nicht erst mit Anfang 70 schwerhörig, sondern vielleicht schon mit Anfang 60.»
Deshalb brauchen Kinderohren in besonderem Maße Erholung – nicht nur das Hörorgan an sich, sondern auch das Gehirn, das diese Eindrücke verarbeitet. «Je lauter diese Reize sind, desto eher ist auch unser Gehirn gestresst», sagt Schmidt.
Gerade, wenn jüngere Kinder dabei sind, brauchen sie einen guten Gehörschutz. Schmidt zufolge eignet sich dafür ein Kapselgehörschutz, der umgangssprachlich auch «Micky Maus» genannt wird. «Er hat allerdings den Effekt, dass er den Umgebungslärm stark wegnimmt. Das Kind wird also akustisch sehr von der Umgebung getrennt.» Diesen Nachteil haben Gehörschutzlösungen, die vom Hörakustiker oder der Hörakustikerin individuell an das Ohr angepasst werden, nicht. Sie können aber durchaus 100 Euro und mehr kosten. «Und wenn das Kind wächst, passen sie irgendwann nicht mehr», sagt Schmidt.
Was bei Veranstaltungen außerdem wichtig ist: «Nicht so nah an den Boxen stehen, Entfernung zur Schallquelle ist immer gut. Und: Wenn es den Erwachsenen zu viel wird, dann wird es den Kindern definitiv auch zu viel», sagt Bernhard Junge-Hülsing.