4 Tipps, die die Ohren schonen – für Kleine und Große |
«Wenn man von Berlin in den Italienurlaub nach Bozen fährt, dann sollten die Kinder nicht die ganze Zeit etwas über Kopfhörer hören, auch wenn das vielleicht bequem ist für die Familie», sagt Bernhard Junge-Hülsing. Er rät dann, alle ein bis zwei Stunden eine Lärmpause von etwa 30 bis 60 Minuten einzulegen.
Ähnliches besagt auch die 60/60-Regel: Nach 60 Minuten Musikhören über Kopfhörer etwa sollte man demnach mindestens 60 Minuten Pause einlegen, wie Eberhard Schmidt sagt.
Der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing rät: «Kontrollieren, dass es nicht zu laut ist – und die Kinder es auch nicht zu laut machen können.» Bei Apple- und Android-Geräten gibt es die Möglichkeit, solche Einstellungen vorzunehmen. Dazu zählt auch, sich selbst auch immer wieder einen Eindruck zu verschaffen, welche Lautstärken das Kind über die Kopfhörer aufs Ohr bekommt. Und damit auch, ob sich der Nachwuchs vielleicht schon an Dauerlärm gewöhnt hat.
Gerade bei Jugendlichen, die die Welten des Gamings, der Musik, des Feierngehens für sich entdeckt haben, ist Sensibilisierung für die Gefahren von Lärm wichtig. Eberhard Schmidt zufolge können Eltern ihrem Nachwuchs dann klarmachen: «Die Lautstärken, die ein Presslufthammer oder ein startendes Flugzeug hat, die werden auch in der Diskothek erreicht.»
Im besten Fall kommt der Teenager dann selbst auf die Idee, das Gehör zu schützen. Übrigens: Es gibt auch Ohrstöpsel mit Filter, die aus Konzert- und Clubbesuchen etwas Lautstärke herausnehmen, sie aber immer noch gut klingen lassen.
Schmidt verweist auf eine Metastudie, die zeigen konnte, dass beim Gaming Lautstärken von über 90 Dezibel nicht unüblich sind. Beim Zocken kommt dazu, dass der Lärm oft über mehrere Stunden auf die Ohren trifft - und damit zum Dauerlärm wird. «Zur Einordnung: Ab 80, 85 Dezibel Dauerlärm am Arbeitsplatz muss ein Arbeitgeber Gehörschutz zur Verfügung stellen», sagt Schmidt.