39 Apotheken in Hessen weniger |
Auch der Hessische Apothekerverband (HAV) warnte vor den Auswirkungen des Apothekensterbens. Den eingeschränkten Zugang zu Medikamenten spürten die Menschen in ländlichen oder dünn besiedelten Gebieten bereits heute deutlich, da geschlossene Apotheken für sie längere Anfahrtswege bedeuteten. »Schon heute zählen wir Kommunen in Hessen ohne eigene Apotheke. Das ist für die dort lebenden Menschen eine echte Katastrophe«, sagte der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth. Hinzu komme eine spürbare Verzögerung in der Arzneimittelversorgung: Insbesondere Menschen, die rasch Medikamente wie Schmerzmittel oder Antibiotika benötigten, gerieten ins Hintertreffen. Besonders riskant sei das bei medizinischen Notfällen.
Seyfarth warnte auch vor volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Apothekensterbens. So bedeuteten Apothekenschließungen immer den Verlust von Arbeitsplätzen zu Lasten der lokalen Wirtschaft. »Apotheken zahlen im Verhältnis hohe Gewerbesteuern und tragen zur lokalen Wirtschaft bei. Ihr Wegfall führt zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in den betroffenen Städten und Gemeinden«, so Seyfarth.