22 Kassen ermöglichen Grippeimpfung in Apotheken |
Seit dem Herbst 2022 dürfen Apotheker gegen Grippe impfen. Das Angebot kommt bei den Patienten gut an. / Foto: ABDA
Möglich ist die Grippeschutzimpfung für Erwachsene durch die »Ergänzungsvereinbarung Grippeschutzimpfung in der Apotheke ab 18 Jahren«, die der Deutsche Apothekerverband (DAV) dieses Jahr zunächst mit den Ersatzkassen Barmer und DAK-Gesundheit geschlossen hat. Wie die ABDA informierte, sind inzwischen 20 weitere bundesweit geöffnete Krankenkassen dem Vertrag beigetreten, darunter die Techniker Krankenkasse, die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) und die IKK Südwest. Zuletzt unterzeichneten demnach die Betriebskrankenkassen Novitas BKK und Securvita BKK den Vertrag.
Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) übernehmen die Krankenkassen normalerweise nur die Kosten für eine Grippeimpfung bei Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren, Kindern mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Angehörigen von Berufen mit erhöhtem Kontaktrisiko. Die Vereinbarung ermöglicht es jedoch auch gesunden Versicherten der teilnehmenden Krankenkassen zwischen 18 und 59 Jahren, sich in einer Apotheke beraten und gegen die Virusgrippe impfen zu lassen.
Seit Oktober 2022 dürfen Apothekerinnen und Apotheker nach einer ärztlichen Fortbildung bundesweit gegen Influenza immunisieren, dafür erhalten sie 11 Euro. Laut DAV wurden in der Saison 2022/2023 in 1200 Apotheken mehr als 60.000 Menschen gegen Grippe geimpft.
Die Möglichkeit, sich in einer Apotheke impfen zu lassen, kommt bei vielen Patientinnen und Patienten sehr gut an – das zeigte kürzlich eine PZ-Umfrage unter Landesapothekerverbänden. Die Patienten brächten den impfenden Apothekern viel Wertschätzung entgegen, hieß es beispielsweise aus Baden-Württemberg. Die befragten Verbände äußerten auch die Ansicht, dass sich das Impfen in Apotheken gut als niedrigschwelliges Angebot eigne. Viele Geimpfte hätten gesagt, dass sie erstmalig geimpft wurden und dies nur in der Apotheke machen lassen wollten, informierte etwa der Apothekerverband Niedersachsen.
Gegen Grippe ließen sich in den Offizinen insbesondere Patienten immunisieren, die diese Möglichkeit bisher nicht wahrgenommen oder die keinen festen Hausarzt hätten, berichtete der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL). Dass das Angebot in den Offizinen zunehmend auf Akzeptanz stoße, zeige sich auch daran, dass die Zahl der verabreichten Grippeschutzimpfungen in der vergangenen Saison gestiegen sei. Aber mehr noch: »Impfungen in Apotheken sind durchaus geeignet, die Impfquote zu erhöhen«, sagte eine AVWL-Sprecherin. Darauf ließen Ergebnisse aus anderen Ländern und Auswertungen in Nordrhein schließen.