Der Großteil der Zuzahlungen im Jahr 2018 ist auf Arzneimittel und Verbandmaterial entfallen. / Foto: Fotolia/pix4U
Der Großteil entfiel mit 2,25 Milliarden Euro weiter auf Arzneimittel und Verbandmaterial. Für Heil- und Hilfsmittel zahlten Versicherte den vorläufigen Zahlen zufolge 934 Millionen Euro dazu, für Krankenhausbehandlungen 694 Millionen Euro. Der »Tagesspiegel« hatte zuerst über die Zahlen berichtet. Linke-Gesundheitspolitiker Achim Kessler forderte eine Abschaffung der Zuzahlungen. Sie bestraften diejenigen, die krank seien und einer ärztlichen Verordnung Folge leisteten.
Auch die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, kritisierte: »Es darf nicht sein, dass Versicherte durch immer mehr Zuzahlungen an die Grenze der Belastungsfähigkeit gebracht werden.« Ausgaben für ein neues Hörgerät oder für Zahnersatz sprengten bei vielen älteren Menschen das Budget.
Das Ministerium erläuterte, ein kompletter Wegfall der Zuzahlungen hätte Mehrausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung zur Folge – dies entspräche einer Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags von rund 0,3 Punkten. Im vergangenen Jahr hätten 5,4 Millionen Versicherte von Entlastungsregelungen beim Zusatzbeitrag profitiert.