Städtetagspräsident: Apotheken bedeuten menschliche Nähe |
«Apotheken sind von großer Bedeutung für unsere Städte, bedeuten ein Stück menschlicher Nähe und sozialer Identität, die kein Versandhandel ersetzen kann» – das betonte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (Foto links), als er vergangenen Freitag, den 20. April, den neuen Geschäftsführer des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) Hans-Jürgen Simacher (Foto rechts) im Münsteraner Rathaus zu einem Antrittsbesuch empfing.
Für Lewe, der auch Präsident des Deutschen Städtetages ist, brauchen die Städte und Gemeinden künftig mehr denn je funktionierende und bewährte Apotheken, die über die reine Arzneimittelversorgung hinaus «unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Infrastruktur» seien, berichtet der AVWL von dem einstündigen Treffen. Der AVWL-Geschäftsführer Simacher informierte den Oberbürgermeister über die unfairen Wettbewerbskonditionen zwischen ausländischen Versandapotheken und inländischen Präsenzapotheken.
Dabei stieß er beim Münsteraner Oberbürgermeister auf offene Ohren. Dieser warnte davor, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung immer stärker an Geldinteressen auszurichten. «Man muss nicht nur den Preis kennen, sondern auch den Wert unseres Gesundheitssystems, in dem Patienten mehr sind als Kunden», sagte Lewe.
Simacher versicherte, dass die örtlichen Apotheken auch in Zukunft alles dafür tun, die wohnortnahe Arzneimittelversorgung und die Beratung der Bevölkerung überall in der Fläche und mit dem Nacht- und Notdienst rund um die Uhr zu garantieren. Er wies auch auf die wachsende Digitalisierung der «Apotheke um die Ecke» von der Warenwirtschaft bis zur Patientenversorgung hin und stellte das Projekt «Apotheke 2.0» vor, bei dem es vor allem um ältere Menschen geht, die möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben wollen. (dh)
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23.04.2018 l PZ
Foto: Presseamt Stadt Münster