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Retigabin geht Ende Juni 2017 weltweit vom Markt

 

Wie bereits im September 2016 angekündigt, wird ab Ende Juni das Antiepileptikum Trobalt® mit dem Wirkstoff Retigabin in allen Wirkstärken weltweit nicht mehr erhältlich sein. Daran erinnert jetzt Hersteller Glaxo-Smith-Kline (GSK) in einem Informationsbrief. In Deutschland ging das Präparat bereits am 1. Juli 2012 vom Markt, nachdem der Gemeinsame Bundesausschuss dem Präparat keinen belegbaren Zusatznutzen zugesprochen hatte.

Doch werden derzeit nach Information von GSK noch einige Patienten hierzulande mit importierten Trobalt-Packungen versorgt. Das Unternehmen fordert nun die behandelnden Ärzte auf, die Patienten auf eine geeignete alternative Therapie umzustellen. Das Medikament sollte schrittweise über mindestens drei Wochen abgesetzt werden. Zudem sollen Ärzte natürlich keine Neubehandlung mehr beginnen. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) bittet Apotheken, betroffene Patienten angemessen zu informieren.

Das Medikament wurde im März 2011 in der EU als Add-on-Therapie bei partiellen On-Set-Krampfanfällen zugelassen. Die Europäische Arzneimittelagentur hatte aufgrund ophthalmologischer und kutaner Nebenwirkungen die Zulassung von Retigabin im Mai 2013 eingeschränkt. Aktuell ist es indiziert als eine Zusatztherapie für pharmakoresistente fokale Krampfanfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei erwachsenen Patienten mit Epilepsie, bei denen andere Arzneimittelkombinationen unzureichend wirkten oder nicht vertragen wurden.

«Retigabin wurde nur noch als äußerstes Reservemittel eingesetzt», erklärte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie bereits zur Ankündigung der Marktrücknahme im September 2016. «Für die sehr wenigen Patienten, die es bis zuletzt bekommen haben, ist die Rücknahme des Medikaments aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen ein herber Rückschlag, weil viele von diesen Patienten damit Anfallsfreiheit erreicht haben», so Professor Dr. Hajo Hamer, zweiter Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie. Die betroffenen Patienten müssten nun intensiv betreut werden, die Suche nach einem Ersatz könnte schwierig werden. (dh)

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Wirkstoffprofil Retigabin|Trobalt®|15|2011 in unserer Datenbank Neue Arzneistoffe

 

27.04.2017 l PZ

Foto: Fotolia/Vladimir Liverts (Symbolbild)

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