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Schmerztherapie: Antidepressiva nicht vergessen!

 

Nicht jeder Patient, der mit einem Rezept über ein Antidepressivum in die Apotheke kommt, leidet an einer Depression. Antidepressiva haben als Koanalgetika vor allem bei neuropathischen Schmerzen ihren festen Platz. Dazu gehören beispielsweise die diabetische Neuropathie und die postherpetische Neuralgie sowie Schmerzen bei Krebspatienten, die durch Nervenkompression des Tumors entstehen können.

 

Am besten belegt ist der analgetische Effekt für trizyklische Antidepressiva (TCA) und selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI). Die Evidenz bei den selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) ist gering. Auch der Dopamin-Wiederaufnahmehemmer Bupropion ist analgetisch wirksam. Studien konnten zeigen, dass die Schmerzlinderung unabhängig von der antidepressiven Wirkung, aber meist schon in niedrigen Dosen auftritt.

 

TCA wie Amitriptylin und Nortriptylin gehören zu den Mitteln der ersten Wahl bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen und sind auch wirksam bei Fibromyalgie, Rückenschmerzen und bestimmten chronischen Kopfschmerzarten. Allerdings sind zahlreiche Kontraindikationen, zum Beispiel kardiale Vorerkrankung, Engwinkelglaukom oder Prostatahyperplasie, sowie Nebenwirkungen (kardial, hypotensiv, anticholinerg, sedierend) zu beachten. Unerwünschte Effekte sind häufig. Die Therapie mit TCA wird initial niedrig begonnen (10 bis 25 mg zur Nacht) und schrittweise auftitriert. Eine Schmerzlinderung tritt in der Regel innerhalb einer Woche bei einer wirksamen Dosis ein, die mit 50 bis 150 mg täglich meist unterhalb der antidepressiven Dosierung liegt. Bei guter Verträglichkeit können auch höhere Dosen zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden.

 

Auch für SSNRI wie Venlafaxin und Duloxetin ist eine analgetische Wirkung nachgewiesen. Duloxetin ist wirksam bei neuropathischen Schmerzen und Fibromyalgie, Venlafaxin bei diabetischer Neuropathie und zur Migräneprophylaxe. Typische Nebenwirkungen sind Übelkeit, Verstopfung, sexuelle Dysfunktion und Somnolenz. Die im Vergleich zu TCA insgesamt gute Verträglichkeit der SSRNI macht diese zu einer guten Option bei neuropathischem Schmerz. (ds/bmg)

 

Mehr zum Thema Schmerztherapie lesen Sie im Titelbeitrag Koanalgetika: Erweiterung der Schmerztherapie, PZ 16/2014

 

16.04.2014 l PZ

Foto: Fotolia/Eppele (Symbolbild)

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