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Innovationsreport: Die Spreu vom Weizen trennen!

 

Der wahre Nutzen eines Medikaments zeigt sich erst in der Versorgung. Die Techniker Krankenkasse (TK) fordert deshalb in ihrem Innovationsreport 2014, neu zugelassene Arzneimittel auch einer Spätbewertung zu unterziehen. Auf dem Arzneimittelmarkt die Spreu vom Weizen zu trennen, das ist das selbsterklärte Ziel des Reports, den die Kasse heute in Berlin vorgestellt hat. Die Ergebnisse sollen Transparenz schaffen und Ärzten so Orientierung bei den Verordnungen bieten.

 

Für den Innovationsreport hatte ein Team der Universität Bremen unter Leitung von Prof. Gerd Glaeske alle 20 Arzneimittel untersucht, die 2011 auf den Markt gekommen sind. Diese Medikamente hatten alle im Rahmen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) eine frühe Nutzenbewertung durchlaufen. Wie die Untersuchungen ergaben, wurden im Nachhinein für acht dieser Wirkstoffe Warnhinweisschreiben (Rote-Hand-Briefe) verschickt. Grundsätzlich hätten sich lediglich drei Wirkstoffe als innovativ erwiesen, bedeuten für den Patienten also einen therapeutischen Fortschritt. Sieben Wirkstoffe hingegen wurden als nicht innovativ eingestuft, also ohne jeglichen Zusatznutzen.

 

«Eine einmalige Bewertung reicht im Grunde nicht aus», kommentiert TK-Chef Jens Baas die Ergebnisse. «Was wir brauchen, sind Spätbewertungen.» Schließlich lägen zum Zeitpunkt der Markteinführung oftmals noch keine ausreichenden Daten vor, um die Frage nach dem therapeutischen Fortschritt der neuen Arzneimittel in der realen Versorgungsforschung abschließend beantworten zu können.

 

Der Innovationsreport, der nach 2013 nun zum zweiten Mal erschien, soll Ärzte in der Praxis darüber informieren, welche neuen Medikamente sich in der Versorgung tatsächlich durch einen realen Zusatznutzen auszeichnen. «Wir möchten vor allem Ärzten Orientierung geben, wie sie mit echten oder vermeintlichen Arzneimittel-Innovationen umgehen können», sagte Baas. Die Auswertungen des Reports zeigten, dass die Ergebnisse der AMNOG-Bewertungen heute noch nicht eins zu eins in der Versorgung ankommen. Beispielsweise werde der erste bewertete AMNOG-Wirkstoff Ticagrelor nach wie vor bei jedem dritten Patienten falsch eingesetzt: das Medikament werde verordnet, obwohl für die zu behandelnde Krankheit keinerlei Zusatznutzen nachgewiesen werden konnte. Laut Baas hofft die Kasse, durch ihren Report zukünftig zu einer optimierten Verordnungspraxis beitragen zu können. (et)

 

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Wirkstoffprofil Ticagrelor (Brilique™ / 2011) in unserer Datenbank Neue Arzneistoffe

 

02.04.2014 l PZ

Foto: Fotolia/rcx

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