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Diabetes: Linagliptin besser als Sulfonylharnstoffe

 

Das neue Antidiabetikum Linagliptin wirkt sich günstiger auf das Körpergewicht und Unterzuckerungsrisiko aus als andere Zweitlinien-Medikamente bei Typ-2-Diabetes. Zu diesem Schluss kommt eine Forschergruppe um den Tübinger Professor Dr. Baptist Gallwitz in einer Studie, veröffentlicht im Fachjournal «Lancet». Zudem scheint Linagliptin ein günstigeres kardiovaskuläres Risikoprofil als andere Wirkstoffklassen zu haben.

 

«Falls Metformin und Änderungen des Lebensstils bei einem Patienten mit Typ-2-Diabetes nicht ausreichen, ist die Auswahl an zusätzlicher Pharmakotherapie unzureichend», schreiben die Forscher. Als Zweitlinien-Medikamente kommen meist Sulfonylharnstoffe zum Einsatz. Diese können jedoch für Unterzuckerungen und Übergewicht sorgen. Letzteres wiederum ist ein wichtiger Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

 

In der doppelblinden Studie mit mehr als 1500 Typ-2-Diabetikern  wurde der Dipeptidyl-Peptidase-4-Hemmer Linagliptin (5 Milligramm täglich) mit dem häufig verordneten Sulfonylharnstoff Glimepirid (1 bis 4 Milligramm täglich) als Add-on-Therapie zu Metformin verglichen. Der Blutzucker konnte zuvor mit Metformin allein nicht ausreichend eingestellt werden. Die Ergebnisse der Glucose-Einstellung waren in beiden Gruppen vergleichbar gut. Nur 7 Prozent der Linagliptin-Gruppe gegenüber 38 Prozent unter Glimepirid erlitten eine Hypoglykämie. Auch traten weniger kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle auf: 12 Ereignisse bei 777 Linagliptin-Patienten gegenüber 26 bei 775 Glimepirid-Patienten. Da die jetztige Studie nur über zwei Jahre lief, muss dieses Ergebnis durch weitere Studien bestätigt werden, ergänzen die Autoren.

 

«Da Hypoglykämie substanziell negative klinische Konsequenzen haben kann in Bezug auf kognitive Funktion, Mortalität und Morbidität, Therapieadhärenz und Lebensqualität, ist ihre Prävention ein entscheidender Faktor für jedes Diabetes-Management-Programm», so Studienleiter Gallwitz.

 

Linagliptin bekam im Herbst 2011 eine Zulassung in der Europäischen Union. Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte auf Basis eines Gutachtens des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswissen (IQWiG) keinen Zusatznutzen zu anderen Therapeutika anerkannt. Linagliptin wurde dabei mit Sulfonylharnstoffen verglichen. Damit sollte der neue Arzneistoff direkt in eine Festbetragsgruppe fallen. Hersteller Boehringer Ingelheim brachte das entsprechende Präparat (Trajenta®) in Deutschland nicht auf den Markt. (db)

 

doi: 10.1016/S0140-6736(12)60859-9Z

 

Lesen Sie dazu auch

Wirkstoffprofil Linagliptin (Trajenta®/2011) in unserer Datenbank Neue Arzneistoffe

 

04.07.2012 l PZ

Foto: Fotolia/M&S Fotodesign (Symbolbild)

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