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Krebstherapie: Augenschäden unter Panitumumab

 

In einem Rote-Hand-Brief warnt Hersteller Amgen vor möglichen schweren Augenschäden unter der Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Panitumumab (Vectibix®). Die Substanz hemmt den Rezeptor des Epidermalen Wachstumsfaktors (EGFR) und ist als Monotherapie bei einer bestimmten Form des metastasierenden Kolonkarzinoms zugelassen. Seit der Zulassung im Jahr 2007 sind laut Amgen ein schwerwiegender Fall einer Hornhautentzündung (Keratitis) sowie drei schwerwiegende Fälle einer geschwulstbildenen (ulzerativen) Keratitis gemeldet worden. Ein Patient erblindete auf einem Auge. In klinischen Studien kam es zu sieben nicht schwerwiegenden Fällen einer Keratitis (Inzidenz 0,2 bis 0,7 Prozent).

 

Keratitis und ulzerative Keratitis können zu einer dauerhaften Schädigung des Sehvermögens führen, heißt es in dem Rote-Hand-Brief. Eine ulzerative Keratitis stellt einen augenärztlichen Notfall dar. Ein Augenarzt sollte hinzugezogen werden, wenn während der Therapie mit Panitumumab folgende Symptome neu auftreten oder sich verschlechtern: Entzündung des Auges, verstärkte Tränensekretion, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen, Schmerzen und Rötung im Auge. Wird die Diagnose bestätigt, sollte die Panitumumab-Behandlung unterbrochen und nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung fortgesetzt werden.

 

Litten die Patienten in ihrer Vorgeschichte an einer (ulzerativen) Keratitis oder einer schweren Form des trockenen Auges, sollte Panitumumab nur mit Vorsicht angewendet werden. Kontaktlinsen begünstigen die Entstehung einer Keratitis und Ulzeration.

 

Als häufige Nebenwirkungen am Auge können laut Fachinformation unter Panitumumab-Therapie weitere Symptome auftreten wie Konjunktivitis, verstärktes Wimpernwachstum und Tränensekretion, trockenes Auge, Juckreiz und Irritationen. (db)

 

Zum Wirkstoffprofil Panitumumab (Vectibix® / 2008)

Zum Rote-Hand-Brief

 

16.05.2011 l PZ

Foto: Fotolia/Dron

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