Pharmazeutische Zeitung online
Lieferengpässe

18 Millionen Packungen nicht verfügbar

Lieferengpässe von Arzneimitteln sind nicht erst seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ein Problem. Im Jahr 2019 konnten 18 Millionen Packungen nicht wie vom Arzt verordnet abgegeben werden, weil sie schlichtweg nicht verfügbar waren. Aus Sicht der Apotheker sollte Deutschland seine EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um eine Lösung des Problems voranbringen.
Stephanie Schersch
05.06.2020  16:51 Uhr

Schon lange gehören Lieferengpässe zum Alltag in den Apotheken. Können Apotheker das verordnete Arzneimittel nicht beziehen und damit nicht abgeben, wird das entsprechende Rezept mit dem Sonderkennzeichen »Nichtverfügbarkeit« bedruckt. Ganze 18 Millionen Packungen wurden im vergangenen Jahr mit diesem Status versehen, wie aus aktuellen Zahlen der ABDA hervorgeht. Das sind rund doppelt so viele wie im Jahr 2018.

»Diese Zahlen zeigen deutlich, dass etwas passieren muss«, sagte Claudia Korf, ABDA-Geschäftsführerin für den Bereich Ökonomie, am Donnerstag in Berlin. Die Apotheker bekommen den Zuwachs deutlich zu spüren. 91 Prozent der Inhaber gaben in einer Umfrage an, die Probleme hätten 2019 stark zugenommen, wie aus Zahlen des ABDA-Datenpanels hervorgeht. Demnach beziehen mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Apotheken ihre Ware bereits über zwei Großhändler, um auf Lieferprobleme flexibler reagieren zu können. Knapp ein Viertel (24 Prozent) bestellt sogar regelmäßig bei drei oder mehr Händlern. »Die Apotheker haben reagiert, doch das löst die Probleme nicht«, so Korf.

Erste Lektionen aus der Pandemie ziehen 

Im Zuge der Coronavirus-Krise haben Lieferengpässe noch einmal an Brisanz gewonnen, da die Arzneimittelproduktion überwiegend im Ausland erfolgt und die langen Lieferketten in der Krise anfällig sind. Die Politik hat als Reaktion darauf per Eilverordnung Regeln erlassen, die es den Apothekern erlauben, flexibler mit Lieferschwierigkeiten umzugehen. So haben sie nun etwa mehr Ausweichmöglichkeiten, wenn ein Rabattpräparat nicht verfügbar ist. Allerdings sind diese Regeln mit einem Ablaufdatum versehen. Die Apotheker drängen darauf, die Befristung zu streichen, um die Patienten auch langfristig bei Engpässen besser versorgen zu können. Vieles aus der Eilverordnung müsse man in die Regelversorgung überführen, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. »Die Politik muss erste Lektionen aus der Pandemie ziehen.«

Darüber hinaus fordert die ABDA die Bundesregierung auf, ihren Vorsitz im Rat der Europäischen Union (EU) ab Juli auch dafür zu nutzen, Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung voranzubringen. Das gelte besonders mit Blick auf die Lieferengpässe. »Wir brauchen eine europäische Lösung des Problems«, sagte Korf.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa