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Starke Zunahme bei Teenagern

1,76 Millionen Deutsche schlafen schlecht

2018 litten nach Hochrechnung der Barmer in Deutschland rund 1,76 Millionen Menschen unter einer ärztlich diagnostizierten Schlafstörung. Eine massive Zunahme gab es bei jungen Menschen. Die Krankenkasse warnt vor den Spätfolgen.
Daniela Hüttemann
27.08.2020  17:00 Uhr

Grundsätzlich schlafen alle Bevölkerungsgruppen deutlich schlechter als 13 Jahre zuvor, wie der Vergleich der ärztlichen Diagnosen der Jahre 2005 und 2018 hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands zeigt. Während es vor 15 Jahren noch ziemlich genau eine Million Bürger vom Kind bis zum Hochbetagten waren, die aufgrund von Schlafstörungen zum Arzt gingen, waren es vor zwei Jahren etwa 1,76 Millionen.

Ab 45 Jahren nimmt das Problem stark zu. Litten knapp 88.000 Menschen in der ersten Hälfte ihrer Vierziger unter schlaflosen Nächten, waren es in der zweiten Hälfte des fünften Lebensjahrzehnts bereits rund 137.000. Der Gipfel der Diagnosen liegen in den Gruppen der 55- bis 59-Jährigen mit rund 173.000 Betroffenen sowie der 75- bis 79-Jährigen mit etwa 178.000 Betroffenen. Während ein Nachlassen der Schlafqualität mit zunehmendem Alter zum Teil als physiologisch gilt, macht der Krankenkasse das deutliche Plus der Diagnosen bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen Sorgen. 

Im Jahr 2005 diagnostizierten Ärzte bei 9167 Personen im Alter von 15 bis 19 Jahren eine Schlafstörung , in 2018 waren bereits 25.116 junge Leute betroffen – eine Steigerung um 174 Prozent. Ein massives Plus um 168 Prozent von 17.042 auf 45.597 Betroffene gab es auch bei den jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr. Rein mengenmäßig sind allerdings Kinder jünger als 14 Jahre noch deutlich häufiger betroffen als Teenager. Hier gab es 2018 rund 68.900 Diagnosen, was einem Plus von 10 Prozent gegenüber 2005 entspricht.

Abklären, ob eine psychische Erkrankung dahinter steckt

»Auch jüngere Menschen dürfen anhaltende Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen«, warnt  Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Denn Schlafmangel schränke nicht nur die Leistungsfähigkeit ein. Es könne sich auch um erste Hinweise einer psychischen Erkrankung handeln. Betroffene sollten ihre Schlafprobleme daher mit ihrem Arzt besprechen.

Die Behandlung bei Kindern und Jugendlichen richtet sich laut dem Portal »Neurologen und Psychiater im Netz« nach Ursache und Schwere der Schlafstörung. Neben einer gegebenenfalls ursächlichen Therapie, zum Beispiel von Depressionen oder einer Schlafapnoe durch vergrößerte Rachenmandeln steht die Schlafhygiene im Mittelpunkt. Ruhige und immer gleiche Abläufe am Abend erleichtern das Einschlafen ebenso wie Entspannungstechniken. Fernsehen, Computer und Handy sollten am Abend ausgeschaltet werden. Mehr Tipps gibt es unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), die Ratgeber für verschiedene Zielgruppen wie Senioren, Frauen und auch Kinder vom Säugling bis zum Jugendlichen herausgegeben hat.

Die Analyse der Barmer hat darüber hinaus ergeben, dass es bei den Diagnosen von Schlafstörungen große regionale Unterschiede gibt. Vor allem im Westen und Süden lägen die Menschen nachts wach. Gemessen an der Einwohnerzahl seien die häufigsten Schlafstörungen im Saarland, in Bayern und in Rheinland-Pfalz zu beobachten, am besten schliefen die Menschen in Sachsen-Anhalt. Die massiven regionalen Unterschiede seien medizinisch nicht erklärbar. Hier seien weitere Untersuchungen erforderlich.

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