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Alkoholsucht

1,4 Millionen Menschen in Behandlung

Mehr als 1,4 Millionen Menschen sind in Deutschland einer Hochrechnung zufolge 2023 wegen Alkoholsucht in medizinischer Behandlung gewesen – etwas weniger als im Vorjahr. Viele Menschen, die ein Alkoholproblem bis hin zur Sucht haben, sind dagegen (noch) nicht in Behandlung.
AutorKontaktPZ
AutorKontaktdpa
Datum 15.01.2025  16:26 Uhr

Die Gesamtzahl lag 2023 mit 1,4 Millionen behandelter Menschen mit Alkoholsucht etwas unter dem ermittelten Wert des Vorjahres (1,5 Millionen). Das geht aus einer Auswertung des Instituts für Gesundheitssystemforschung der Krankenkasse Barmer hervor, die dafür Daten von Barmer-Versicherten herangezogen hat, die im Jahr 2023 die gesicherte Diagnose »Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol« erhalten haben. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen waren demnach Männer, Menschen im Nordosten Deutschlands erhielten die Diagnose vergleichsweise häufiger als Menschen im Südwesten.

Am häufigsten betroffen war den Zahlen zufolge die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen. In dieser Altersgruppe wurde Alkoholsucht bei rund 293.000 Männern und 114.000 Frauen diagnostiziert. Die Auswertung zeigt zudem deutliche regionale Unterschiede. Der Bevölkerungsanteil mit diagnostizierter Alkoholabhängigkeit sei in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,61 Prozent am höchsten gewesen. Der bundesdeutsche Durchschnitt lag bei 1,69 Prozent. Geringster Anteil an Betroffenen in Hessen.

Menschen, die keine Diagnose erhalten haben, wurden nicht erfasst. Die tatsächliche Zahl der Alkoholsüchtigen werde wesentlich höher liegen, sagte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub. Es sei an der Zeit, das Thema stärker in den Fokus der Gesundheitsvorsorge zu rücken. Trotz gravierender Auswirkungen werde das Problem oft unterschätzt und tabuisiert. Alkohol sei leicht zugänglich und deshalb in der Gesellschaft weit verbreitet, was die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Abhängigkeit erschwere.

Alkoholsucht beginnt schleichend

Eine Alkoholsucht entwickelt sich oft schleichend. Ein problematisches oder abhängiges Trinkverhalten bleibt oft lange Zeit unerkannt oder wird unterschätzt. Entscheidend für die Diagnose der Suchterkrankung oder des schädlichen Konsums von Alkohol sind Kontrollverlust, Toleranzentwicklung oder Vernachlässigung von Beziehungen und anderer Aktivitäten zugunsten des Konsums. Die Menge allein spielt nicht die entscheidende Rolle.

Eine solche Diagnose kann nur durch Mediziner gestellt werden. Wer aber überlegt, eventuell gefährdet oder betroffen zu sein, kann folgende Fragen beantworten, die das Infoportal »Kenn Dein Limit« der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auflistet:

  • Spüren Sie häufig einen starken Drang, eine Art unbezwingbares Verlangen, Alkohol zu trinken?
  • Kommt es vor, dass Sie nicht mehr aufhören können zu trinken, wenn Sie einmal begonnen haben?
  • Trinken Sie manchmal morgens, um eine bestehende Übelkeit oder das Zittern (z. B. Ihrer Hände) zu lindern?
  • Trinken Sie in den letzten Jahren zunehmend mehr Alkohol, um eine bestimmte (gewünschte) Wirkung zu erzielen?
  • Ändern Sie Tagespläne, um Alkohol trinken zu können, bzw. richten Sie den Tag so ein, dass Sie regelmäßig Alkohol konsumieren können?
  • Trinken Sie, obwohl Sie wissen, dass der Alkoholkonsum bereits zu schädlichen körperlichen, psychischen oder sozialen Folgen geführt hat?

Wenn drei oder mehr Fragen mit Ja beantwortet werden, liege eine Abhängigkeitserkrankung nahe. Hier geht es zu einem weiteren Selbsttest.

Wie bekomme ich Hilfe?

Wer an einer Alkoholabhängigkeit leidet, benötigt in der Regel Hilfe. Neben der Hausärztin oder dem Hausarzt sind Suchtberatungsstellen wichtige Anlaufstellen. Über das Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bekommt man eine Übersicht von Beratungsstellen in der Region: www.suchthilfeverzeichnis.de. Sie informieren und beraten nicht nur, sondern können zum Beispiel auch eine Entzugsbehandlung vermitteln sowie bei der Suche nach einem Therapieplatz oder einer Selbsthilfegruppe unterstützen.

Um die Krankheit effektiv behandeln zu können, gibt es die sogenannte qualifizierte Entzugsbehandlung, so das BMG. Sie besteht aus mehreren Elementen:

  • Körperliche Entzugsbehandlung: Hierbei wird der Körper, in der Regel stationär, vom Alkohol entgiftet – bei Bedarf unterstützt von Medikamenten.
  • Behandlung von psychischen und körperlichen Begleit- und Folgeerkrankungen sowie Unterstützung bei sozialen Problemen: Unter anderem mit Hilfe psychotherapeutischer Angebote lernen Erkrankte Strategien, um im Alltag ohne Alkohol zurechtzukommen.
  • Planung einer Langzeittherapie: Sie sollte an die qualifizierte Entzugsbehandlung anschließen, um Rückfällen vorzubeugen. Dazu gehören auch der regelmäßige Kontakt zu einer Beratungsstelle und die Therapie möglicher körperlicher und seelischer Begleiterkrankungen.

Vielen hilft auch eine Selbsthilfegruppe.

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