100 Prozent wirksam zum Schutz vor HIV |
Annette Rößler |
24.07.2024 16:22 Uhr |
Noch bevor Lenacapavir als PrEP zugelassen und somit außerhalb von Studien verfügbar ist, gibt es bereits eine Diskussion um den Preis. Es wird befürchtet, dass das Mittel für Kostenträger in Niedrigeinkommensländern zu teuer sein wird. Mehr als 300 Aktivistinnen und Aktivisten sowie Forschende im Bereich HIV haben sich deshalb mit einem offenen Brief an Hersteller Gilead gewandt und zur Mäßigung bei der Preisgestaltung aufgerufen. Nach Angaben der Organisation »Ärzte ohne Grenzen«, die sich hinter die Aktion stellt, sei der »derzeit verlangte Preis für Lenacapavir etwa 1000-mal höher als er für einen profitablen Vertrieb des Mittels sein müsste.«
Als Jahrestherapiekosten für Lenacapavir ist die Rede von derzeit circa 40.000 US-Dollar (etwa 37.000 Euro). Hersteller Gilead steht diesbezüglich unter Druck; am Rande des Aids-Kongresses gab es sogar entsprechende Kundgebungen. Bekker sagte bei der Präsentation der Studienergebnisse, dass Gilead ein Programm zur freiwilligen Lizenzvergabe an potenzielle Generikahersteller entwickele. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte Professor Dr. Jared Baeten, Senior-Vizepräsident für klinische Entwicklung bei Gilead, der genannte Preis betreffe nur bestimmte Patienten und werde nicht für die künftige Prophylaxe gelten.