10 Euro Fixum – gegenfinanziert |
Alexander Müller |
12.08.2024 14:00 Uhr |
Die Medikamentenwahl bei der intravitrealen operativen Medikamentengaben zur Bekämpfung von makuladegenerativen Erkrankungen hat nach Montags Rechnung ebenfalls großes Sparpotenzial. Die applikationsfertige Fertigspritze koste mehr als 1100 Euro. Allein die Verwendung von zur Auseinzelung geeigneter Dosen würde jährlich rund 750 Millionen Euro sparen. Und der off-label-use von Bevacizumab koste nur rund ein Zehntel, werde aber bei weniger als 40 Prozent der jährlich rund zwei Millionen Behandlungen eingesetzt.
»Allein dieser kursorische, erste Blick zeigt ein Verteilungspotential von rund 3,8 Milliarden Euro auf«, so Montag. Damit seien die vorgeschlagenen Vergütungsanpassungen bereits gegenfinanziert.
Gerade angesichts eines steigenden ambulanten Bedarfs müssten die Apotheken als erste Anlaufstelle für Patienten stärker in die Versorgung einbezogen werden, fordert der FDP-Politiker. Allerdings habe sich die wirtschaftliche Situation für Apotheker in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert. Die Umsatzsteigerungen aufgrund von einem wachsenden Hochpreisern sind hinsichtlich Vorfinanzierung, Lagerung und Retaxationsgefahr eher ein Nachteil, weiß auch Montag.
Und: Bei der Festlegung der Preisspannen müssen gemäß Arzneimittelgesetz die berechtigten Interessen der Apotheken berücksichtigt werden. »Taschenspielertricks« mit der Notdienstpauschale oder die Wiederfreigabe von Skonti im Einkauf befreien die Bundesregierung nicht von ihrer Verantwortung, mit einer angemessenen Vergütung für die staatlich übertragende Aufgabe der Arzneimittelversorgung in freiberuflicher Tätigkeit die Wirtschaftlichkeit von Apotheken sicherzustellen, so Montag.