Zweite hormonfreie Alternative bei Hitzewallungen |
Daniela Hüttemann |
22.09.2025 14:00 Uhr |
Plötzliche Hitzewallungen können infolge eines Estrogen-Abfalls während der Wechseljahre sowie einer endokrinen Brustkrebstherapie auftreten. / © Getty Images/Pancake Pictures
Mit Fezolinetant (Veoza®) von Astellas Pharma kam im im vergangenen Jahr ein erster Vertreter der Neurokinin-3-Rezeptorantagonisten auf den Markt. Jetzt hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ein ähnliches Molekül zur Zulassung empfohlen: Elinzanetant (Lynkuet®) von Bayer.
Elinzanetant wirkt wie Fezolinetant als nicht hormoneller, selektiver Antagonist an NK-3-Rezeptoren, darüber hinaus aber auch an NK-1-Rezeptoren. Darüber soll die neuronale Aktivität normalisiert werden, die mit der Thermo- und Schlafregulation im Hypothalamus in Zusammenhang steht. Kommt es durch die Wechseljahre oder eine endokrine Therapie zu einem Estrogen-Abfall, kann es zu vasomotorischen Symptomen wie Hitzewallung sowie zu Schlafstörungen kommen.
Indiziert ist Elinzanetant bei moderaten bis schweren vasomotorischen Symptomen, ausgelöst durch die Menopause oder durch eine adjuvante endokrine Therapie im Zuge einer Brustkrebsbehandlung. Lynkuet wäre die erste Therapieoption, um menopausale Symptome unter endokriner Brustkrebstherapie, die bei den allermeisten Patientinnen auftreten, zu behandeln. Fezolinetant ist bisher nur im Rahmen der Wechseljahre zugelassen.
Primärer Endpunkt der relevanten OASIS-Zulassungsstudien von Elinzanetant war eine Reduktion der Häufigkeit und Schwere moderater bis schwerer vasomotorischer Symptome nach vier und zwölf Wochen. Darüber hinaus verbesserten sich Schlafstörungen und die Lebensqualität allgemein.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Fatigue, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall und Muskelkrämpfe. Nur bei Frauen unter adjuvanter endokriner Therapie wurde auch Depression als unerwünschte Wirkung beobachtet.