Zusage für rasche Skonto-Freigabe |
Cornelia Dölger |
11.06.2024 22:12 Uhr |
»Das muss schnell gehen«, so ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zur Sknonti-Freigabe. / Foto: Screenshot: PZ
Morgen Nachmittag wird das Medizinforschungsgesetz (MFG) im Gesundheitsausschuss des Bundestags in einer öffentlichen Anhörung besprochen. Eigentlich geht es im MFG vor allem um schnellere Genehmigungsverfahren für klinische Prüfungen und Zulassungen sowie um die umstrittenen vertraulichen Erstattungspreise von Arzneimitteln.
Das Gesetzgebungsverfahren kann aber auch dazu genutzt werden, um ein fachfremdes Thema ins Rollen zu bekommen, das für die Apotheken wichtig ist: die Änderung der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) dahingehend, dass Skonti im Rx-Einkauf, die die 3,15-Prozent-Marke überschreiten, wieder zulässig sind. Der Skonti-Wegfall beschert den Apotheken Verluste von 20.000 bis 25.000 Euro pro Betrieb, wie die Treuhand Hannover ausrechnete.
In einer Stellungnahme zum MFG forderte die ABDA deshalb unlängst, dass das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem vergangenen Februar, das die Deckelung der Skonti vorschreibt, zeitnah korrigiert werden solle. Dies könnte über einen Änderungsantrag zum MFG passieren. So sei § 2 Absatz 1 Satz 1 AMPreisV wie folgt zu ergänzen: »die Zulässigkeit einer Gewährung handelsüblicher Skonti auf den Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers bleibt unberührt«.
Dieses Ziel scheint nun in Reichweite, denn wie ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening heute Abend im digitalen Gesprächsformat »AByou meets« erklärte, sei der ABDA zugesagt worden, dass man diese Forderung ins laufende MFG-Verfahren einbringen wolle.
»Das muss schnell gehen«, so die ABDA-Präsidentin und betonte, dass die Apotheken hier einen Gegenspieler hätten: den Pharmagroßhandel, der sich durch die Skonto-Praxis um seine Gewinne gebracht sehe. »Der Großhandel ist der absolute Gegenlobbyist«, so Overwiening.
Vor gut einer Woche hatten sich Overwiening und ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) getroffen und »vorsichtige positive Signale« in der Skonto-Frage wahrgenommen.