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DAV-Wirtschaftsforum

»Zum Brückenbauen gehören alle Stakeholder«

Über KI-getriebene Gesundheitsforschung, fließende Daten und die Versorgung der Zukunft sprach Professor Aldo Faisal vom Lehrstuhl für Digitale Gesundheit der Universität Bayreuth beim DAV-Wirtschaftsforum.
Melanie Höhn
15.05.2025  17:30 Uhr

Professor Aldo Faisal, der seit 2024 Mitglied des deutschen Ethikrates sowie Referent Digital Health im britischen Parlament ist, gilt als Koryphäe der Generativen KI und präsentierte verschiedene Studienergebnisse seiner und weiterer Forschung.

Mit den Worten »Zum Brückenbauen gehören alle Stakeholder« bekräftigte der Wissenschaftler die Rolle der Apotheken im Gesundheitssektor hinsichtlich Künstlicher Intelligenz. Faisal zählte verschiedene Einsatzmöglichkeiten von KI in der Apotheke auf: Patientenbetreuung, Arzneimitteltherapiesicherheit, Lieferkettenoptimierung, Qualitätsmanagement oder die Anwendung non-invasiver Diagnosemethoden. 

Im Gesundheitswesen steigt der Personalbedarf rapide an – diesem Problem könne mit KI-Systemen entgegengekommen werden, so Faisal. Eine seiner Forschungsfragen: Wie kann in Zukunft die Integration und Kooperation von KI im Gesundheitswesen gestaltet werden?

Digitale Öffentlichkeit

Der Wissenschaftler nannte als Fallbeispiel eine Sepsis: Zwei ergänzende Therapien abseits von klassischer Antibiotikagabe seien hier möglich. Flüssigkeitsgabe und vasopressorische Medikation, beides führe zur Blutdrucksteigerung. Die vom ärztlichen Personal verschriebenen Dosierungen der beiden Therapeutika variierten hier stark. Hier komme es zum Einsatz der KI, welche ungewollte Variationen in der medikamentösen Therapie verhindere. 

Als weitere Beispiele nannte er voll-autonome KI-Diagnostik im Bereich Hautkrebs oder KI-generierte Digitale Biomarker aus Daten des täglichen Lebens, die menschliches Verhalten mit hoher Genauigkeit lesen können.

Ein großer Kritikpunkt der Anwendung von KI im Gesundheitswesen ist und bleibt der Datenschutz, betonte Faisal. Das Problem sei soziologischer Natur, es brauche hier also mehr »Ja-Sager, als Nein-Sager«. Zudem kritisierte Faisal den »Datenegoismus« gesunder Menschen. Die KI könne nur adäquat angelernt werden, wenn gesunde Menschen ihre Daten zur Verfügung stellen, die der Kranken würden schlichtweg nicht ausreichen. Faisal bekräftigte, dass der Lernprozess der KI nur bis zur Zulassung der Anwendung gehen dürfe: Sobald die Zulassung gegeben sei, müsse der Lernprozess gestoppt und mit dem vorhandenen Programm gearbeitet werden – anderweitig würde es zur »Verselbstständigung der KI« kommen.

Für Faisal steht fest: »Wenn man offen über holistische ganzheitliche Gesundheit nachdenkt, kann man ganz neue Lösungen finden. Das ist nicht esoterisch gemeint«. Weiter erklärte er: »Mit KI können wir Daten verstehen und dann Systeme bauen, die mit diesen Daten handeln«. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man sich noch nicht vorstellen, wie es möglich sei, damit die Gesundheitssysteme grundlegend zu verändern. Doch das erfordere, dass die Daten fließen – bei den Krankenhäusern, bei den Ärzten, bei den Patienten und auch in den Apotheken.

Die Zukunft werde aus KI-getriebenen Gesundheitssystemen bestehen – und man werde von einer digitalen Öffentlichkeit sprechen. 

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