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Multiples Myelom

Zulassungsempfehlung für Elranatamab

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) befürwortet die Zulassung des bispezifischen Antikörpers Elranatamab beim Multiplen Myelom. Er ist gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Myelomzellen und gegen CD3 auf T-Zellen gerichtet.
Kerstin A. Gräfe
16.10.2023  09:30 Uhr

Das Multiple Myelom (MM) ist eine aggressive und derzeit nicht heilbare Form von Blutkrebs, die die im Knochenmark gebildeten Plasmazellen angreift. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 7000 bis 8000 Patienten neu diagnostiziert. Fünf Jahre nach der Diagnose sind nur noch etwa die Hälfte der MM-Patienten am Leben und die meisten von ihnen erhalten aufgrund von Rezidiven vier oder mehr Therapielinien.

Elranatamab (Elrexfio™, Pfizer) ist ein bispezifischer Antikörper, der sowohl an das BCMA auf den Myelomzellen als auch an CD3 auf den T-Zellen bindet. Dadurch bringt er diese in räumliche Nähe und stimuliert die T-Zellen zur Abtötung der Myelomzellen.

Elrexfio ist indiziert zur Behandlung des rezidivierten und refraktären Multiplen Myeloms (RRMM) nach mindestens drei erhaltenen Therapien einschließlich eines Immunmodulators, eines Proteasom-Inhibitors und eines Anti-CD38-Antikörpers, bei denen es unter der letzten Therapie zu einer Progression kam. Das Präparat ist als gebrauchsfertige Festdosis-Option zur subkutanen Verabreichung konzipiert.

Die Zulassungsempfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel der EMA basiert auf Daten aus Kohorte A der Phase-II-Studie MagnetisMM-3, die ein deutliches Ansprechen bei stark vorbehandelten Patienten zeigen, die Elranatamab als erste BCMA-gerichtete Therapie erhielten. Eine Analyse der Daten dieser Patienten (n = 123) nach 15 Monaten ergab eine objektive Ansprechrate von 61 Prozent und eine Wahrscheinlichkeit von 72 Prozent für die Aufrechterhaltung des Ansprechens über einen Zeitraum von 15 Monaten.

Die Studienergebnisse sprachen nach 24 Wochen mit wöchentlicher Behandlung der Responder zudem für eine Reduzierung auf eine zweiwöchentliche Gabe. Für die Patienten bedeutet dies weniger Klinikbesuche und eine potenziell verlängerte Langzeitverträglichkeit. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Infektionen, Zytokinfreisetzungssyndrom, Anämie und Neutropenie.

Erst kürzlich sind mit Teclistamab und Talquetamab zwei bispezifische Antikörper zur Behandlung von Patienten mit RRMM in den Handel eingeführt worden. Ihr Indikationsgebiet ist identisch mit dem von Elranatamab. Teclistamab bindet wie Elranatamab an CD3 auf T-Zellen und BCMA auf Myelomzellen, wird jedoch wöchentlich appliziert. Talequetamab dockt ebenfalls an den CD3-Rezeptor auf T-Zellen, mit dem anderen »Arm« an das Protein GPRC5D. Letzteres ist ebenfalls ein stark exprimiertes Target auf der Oberfläche von Myelomzellen.

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