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BfR-Bericht

Zu viele Reserve-Antibiotika in Masttierhaltung

Die Menge und Häufigkeit von Antibiotika-Gaben in der Masttierhaltung sind weiterhin zu hoch. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht aber auch eine positive Entwicklung.
dpa
09.09.2024  11:30 Uhr

In der Masttierhaltung sind auch im vergangenen Jahr teilweise viel Antibiotika eingesetzt worden. Das geht aus einem neuen Wissenschaftsbericht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervor. Wegen möglicher Resistenzen und Risiken für die öffentliche Gesundheit sieht die Behörde insbesondere den Einsatz von Polypeptidantibiotika kritisch. »Es bedarf weiterer Anstrengungen, diesen Anteil weiter zu reduzieren«, heißt es im Bericht »Antibiotika-Verbrauchsmengen und Therapiehäufigkeit 2023«. Mit den Vorjahren sind die Zahlen aufgrund eines neu gefassten Berechnungsverfahrens nicht vergleichbar, wie das BfR schreibt. 

Insgesamt seien 478 Tonnen antimikrobielle Wirkstoffe erfasst worden, die verschiedenen Wirkstoffklassen zugeordnet werden; darunter 30 Tonnen Polypeptidantibiotika. Sie gehören zu den Antibiotika, die in der Humanmedizin von entscheidender Bedeutung sind, und daher mit Blick auf die Entwicklung von Resistenzen nur eingeschränkt bei Tieren verwendet werden sollen.

Trotzdem sieht das BfR teilweise eine positive Entwicklung. Die Resistenzsituation von E.coli-Bakterien bei Mastschweinen gegenüber einigen Substanzen sei seit 2015 signifikant verbessert worden, heißt es in dem Bericht mit Bezug auf Tetrazyklin, Sulfamethoxazol, Trimethoprim und Cefotaxim. Bei keiner Substanz sei ein Anstieg der Resistenz beobachtet worden. E.Coli-Bakterien kommen im Darm von Mensch und Tier vor. Für die Messung werden Blinddarmproben bei Schlachttieren entnommen.

Bei Mastkälbern zeigte sich seit 2015 eine verringerte Resistenzrate gegenüber Azithromycin und Sulfamethoxazol. Auch bei diesen Tieren habe es keinen signifikanten Anstieg von Resistenzraten gegeben. Für das Jahr 2023 lagen nur Daten zu Mastschweinen und Mastkälbern vor. Im kommenden Jahr sollen Daten zu Masthühnern und Mastputen vorliegen.

Insbesondere Saugferkel (junge, noch zu säugende Ferkel) würden in einem Teil der Betriebe verhältnismäßig häufig mit Antibiotika behandelt. Ein erheblicher Anteil der Betriebe mit Saugferkeln komme aber mit einem deutlich geringeren Antibiotika-Einsatz aus – für das BfR ein Hinweis auf erhebliches Verbesserungspotenzial. Saugferkel wurden 2023 zum ersten Mal vom Antibiotika-Minimierungskonzept erfasst.

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