Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Prolaktinom

Zu viel weibliches Hormon im Körper

Prolaktinome sind Tumoren der Hypophyse, die meist gutartig sind, aber über eine verstärkte Hormonausschüttung Probleme verursachen können. Neues zur Diagnostik und Therapie hat ein Expertengremium jetzt zusammengefasst.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 09.11.2023  15:30 Uhr

Ein Prolaktinom kommt bei etwa 25 bis 63 von 100.000 Menschen in Deutschland vor. Die gutartige Wucherung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) sorgt dafür, dass unkontrolliert das Schwangerschaftshormon Prolaktin ausgeschüttet wird. Wie dieses Krankheitsbild diagnostiziert und behandelt werden sollte, ist jetzt in einem neuen Konsensuspapier festgehalten worden, das eine Gruppe von internationalen Expertinnen und Experten im Fachjournal »Nature Reviews Endocrinology« veröffentlicht hat. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) hin.

Die Störung der Hypophyse, die eine Reihe von Hormondrüsen steuert, kann zu verschiedenen Beschwerden führen: Die Brust bildet plötzlich Milch, die Menstruation bleibt aus oder die Libido schwindet. Beim Mann kann der Bartwuchs nachlassen und die Sexualbehaarung spärlicher werden. Zum Teil können auch Sehbeschwerden und Kopfschmerzen auftreten. »Solche Symptome können aber auch andere Ursachen haben«, sagt DGE-Experte Professor Dr. Stephan Petersenn von der ENDOC-Praxis in Hamburg und federführender Autor des Konsensuspapiers. Das Statement sehe daher erst einmal den Ausschluss der vielen Differenzialdiagnosen vor. »So treten erhöhte Prolaktinwerte beispielsweise auch bei anderen Schädigungen im Bereich der Hypophyse, bei der Einnahme einiger Medikamente oder bei Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen auf«, so Petersenn. Mitunter treibt auch nur der Stress bei der Blutabnahme den Hormonspiegel hoch.

Therapie von Prolaktinomen

Behandelt wird die Erkrankung meist mit Dopaminagonisten, die aber zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie psychische Veränderungen mit Zwangshandlungen oder auch Veränderungen am Herzen führen können. Eine langjährige Einnahme der Arzneimittel sollte daher immer wieder überprüft werden, auch weil inzwischen bekannt sei, dass bei etwa einem Fünftel der Behandelten die Prolaktinwerte – und somit der Tumor – selbst dann unter Kontrolle bleiben, wenn die Therapie mit einem Dopaminagonisten unterbrochen wird.

Alternativ zur medikamentösen Therapie könne der Tumor auch operativ entfernt werden, besonders, wenn er klein oder gut umschrieben ist. »Mit einem schonenden Zugang über die Nase steht uns ein risiko- und komplikationsarmes Verfahren zur Verfügung, mit dem sich in 70 bis über 90 Prozent sorgfältig ausgewählter Fälle die Prolaktinspiegel ebenfalls normalisieren lassen«, betont Petersenn.

Die heute noch übliche Verlaufskontrolle mittels MRT ist nach Ansicht der Autoren überflüssig, solange keine typischen Lokalsymptome oder ein Wiederanstieg des Prolaktinspiegels auftreten.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Hormone

Mehr von Avoxa