Zu alt für Sport – das gibt es nicht |
Brigitte M. Gensthaler |
08.05.2024 10:30 Uhr |
Bei gebrechlicheren Senioren stünden Kraftübungen mit elastischen Bändern, Dehnübungen und Alltagsaktivitäten wie Gehen, Armbewegungen und Treppensteigen im Vordergrund. Stark bewegungseingeschränkte Menschen könnten von Sitzgymnastik oder motorisiertem Bettfahrradtraining profitieren, erklärte Kress. Das Liegefahrrad könne in Senioren- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern bei bettlägerigen Menschen eingesetzt werden, »aber das ist eine Frage der Finanzierung«.
»Aus Sicht der Diabetologie und Altersmedizin ist es sinnvoll, mehr aktivierende Bewegungsangebote für Menschen mit Diabetes in Pflegeeinrichtungen vorzuhalten und zu generieren, da besonders sie häufig unter Bewegungsmangel leiden«, betonte Kress. »Je länger körperliche und geistige Fähigkeiten erhalten bleiben, desto selbstständiger können Menschen mit Diabetes sich auch im Alter um ihre Therapie kümmern.«
Dass leichtes Training während der Hämodialyse möglich und nützlich ist, hatte 2023 eine große Studie unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) gezeigt. An der Studie, die im »New England Journal of Medicine – Evidence« erschienen ist, nahmen rund 1000 Patienten in 21 deutschen Dialysezentren teil.
Zwölf Monate lang absolvierte eine Hälfte mindestens einmal, optimal dreimal wöchentlich während der Dialyse ein individuell angepasstes Training, während die andere Hälfte nur medizinisch betreut wurde. Das Training beinhaltete 30 Minuten Ausdauersport auf einem Ergometer und 30 Minuten Übungen mit Gewichten, elastischen Bändern oder Bällen. Die sportlichen Patienten waren nach einem Jahr körperlich fitter und selbstständiger und mussten deutlich seltener ins Krankenhaus. Aus Sicht der Forschenden sollte ein Training während der Dialyse zum Standardangebot werden.