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ATP-sensitiver Kaliumkanal

Zielmolekül von Antidiabetika auch bei Alzheimer interessant?

Das Target der Sulfonylharnstoffe könnte ein therapeutisches Ziel für die Behandlung und Prävention von Morbus Alzheimer sein. Zu diesem Schluss kommen zumindest Forschende in Schweden.
Sven Siebenand
07.06.2022  11:00 Uhr

In einer Pressemitteilung informiert das Karolinska-Institut in Stockholm über die Ergebnisse einer Forschungsarbeit, die ein Team um Bowen Tang im Fachjournal »Neurology« publiziert hat. »Genetische Varianten innerhalb oder in der Nähe der Gene, die die Zielproteine eines Medikaments kodieren, können ähnliche physiologische Veränderungen wie die Wirkung des Medikaments verursachen«, informiert Tang.

Im ersten Schritt ihrer Arbeit suchten die Forschenden nach genetischen Varianten, die die pharmakologische Wirkung von Antidiabetika nachahmen, nämlich die Senkung des Blutzuckers. Dies geschah durch eine Analyse der Daten von mehr als 300.000 Teilnehmern in einem Register. Bei dieser Analyse fanden sie Varianten in zwei Genen, die zusammen für das Zielprotein der Sulfonylharnstoffe, den ATP-sensitiven Kaliumkanal (KATP), kodieren. Anschließend validierten die Forschenden diese Varianten, indem sie deren Assoziation unter anderem mit einer höheren Insulinfreisetzung, einem niedrigeren Typ-2-Diabetes-Risiko und einem höheren BMI zeigten, was mit den Wirkungen der Sulfonylharnstoffe übereinstimmt.

Im nächsten Schritt wurde dann der Zusammenhang zwischen den identifizierten genetischen Varianten und dem Alzheimer-Risiko untersucht. Dafür wurden Daten von mehr als 24.000 Menschen mit Morbus Alzheimer und von 55.000 Kontrollpersonen ausgewertet. Tang und Kollegen fanden heraus, dass die genetischen Varianten in den Sulfonylharnstoff-Genen mit einem geringeren Alzheimer-Risiko verbunden waren.

Laut der Seniorautorin Professor Dr. Sara Hägg deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der KATP-Kanal ein therapeutisches Ziel für die Behandlung und Prävention der Alzheimer-Krankheit sein könnte. Dieses Protein werde nicht nur in der Bauchspeicheldrüse, sondern auch im Gehirn exprimiert. Weitere Studien seien nun erforderlich, um die zugrundeliegende Biologie vollständig zu verstehen.

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